Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 12 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Geht’s der Wirtschaft schlecht, geht’s uns allen schlecht - und weil angesichts der kriselnden Globalökonomie wieder gehaushaltet und damit der Umsatzmotor erst recht abgebremst wird, ist jede Finanzspritze herzlich willkommen. Siehe auch: Soll doch Heidi Klum die Scheidungsanwälte, Lindsay Lohan die Sucht- und der ORF die Wintersportexperten beschäftigen! Vor allem aber ist derzeit auf VOX Verlass, wenn es darum geht, für die nervösen Märkte ein Eurozeichen zu setzen. Immerhin will der Privatsender mit dem Hausfrauenformat "Shopping Queen" seit Montag nicht nur Gewinn aus seinem quotenschwachen TV-Nachmittag ziehen. Er zeigt sich vor allem bemüht, Deutschland, dem finanziell starken Post-D-Mark-Boliden, mit neuer Kohle gut einzuheizen, indem er fünf Kandidatinnen mit je 500 sendereigenen Euromünzen zum Kampfshopping lädt. Unter dem kritischen Blick eines Modedesigners, der seine Rolle passend zum Feel-Good-Charakter der Sendezeit nicht Bohlen-gleich anlegt, sondern tendenziell unterstützend aus dem Off kommentiert, soll in Sachen Kleidung, Schuhe, Accessoires und Haarschnitt bewiesen werden, dass Glück womöglich doch kaufbar ist.
Weil am Montag aber bloß beim Tratsch Hochkonjunktur herrschte, brachte Kandidatin Susan ein Budgetfünftel gleich wieder nach Hause. So wurde der Standort Deutschland doch eher beschädigt - und auch mit der Restsendung klargestellt, dass der TV-Nachmittag ein Verlustgeschäft bleiben dürfte.