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Die Wissenschaft der Bewirtschaftung von Parkraum

Von Christian Rösner

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Christian Rösner ist Leiter des Wien Ressorts.
© © Stefan Joham

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Die Parkraumbewirtschaftung in Wien wird immer mehr zur Wissenschaft. Viele wissen schon nicht mehr, wo nun Zone ist und wo nicht, um wie viel Uhr sie beginnt und wann sie endet, ob man eineinhalb Stunden parken darf oder länger, in welchen Einkaufsstraßen Parkpickerlbesitzer eine Parkuhr benötigen und in welchen nicht - und wann man eine Parkuhr verwenden darf und wann nicht, beziehungsweise warum man in manchen Fällen keine benutzen darf.

Vor allem ältere Menschen beklagen die Flut an neuen Regelungen und sind verwirrt. Leser der "Wiener Zeitung" haben sogar mehrmals in der Redaktion nachgefragt, ob sie tatsächlich noch einmal für das Parken bezahlen müssen, wenn sie ihre Enkerln besuchen fahren, obwohl sie in ihrem Bezirk bereits für ein Parkpickerl bezahlen. Und sie fragen, ob sie dann wirklich nur eineinhalb Stunden auf sie aufpassen können, obwohl sie dafür drei Euro bezahlen - und das fünf Mal pro Woche, weil die Eltern arbeiten gehen müssen. Die Antwort lautet hier in allen Punkten: Ja.

Man muss aber auch die Gegenfrage stellen, ob diese Menschen verstanden haben, dass es sinnvoll ist, den Autoverkehr in der Stadt zu reduzieren. Man muss sie fragen, ob sie verstanden haben, dass es mittlerweile andere Möglichkeiten der Mobilität gibt. Und wenn sie es nicht verstanden haben, sollte man wiederum die Stadtregierung fragen, ob sie vielleicht etwas in der Umsetzung der Verkehrsreduktion falsch macht.