In Österreich: 21. August bis 19. September | In den meisten arabischen Ländern und im Iran hat am Samstag der islamische Fastenmonat Ramadan begonnen. Trotz der Gefahren der weltweit grassierenden Schweinegrippe wurden in Saudi-Arabien tausende Mekka-Pilger erwartet. Zu Beginn des heiligen Monats kündigte US-Präsident Barack Obama konkrete Schritte zur Verbesserungen des Verhältnisses zwischen seinem Land und den Muslimen an.
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Den Zeitpunkt für den Beginn des Ramadan legten die religiösen Führer in Saudi-Arabien, dem religiösen Zentrum der Sunniten, und im mehrheitlich schiitischen Iran nach astronomischen Berechnungen fest. Der heilige Monat, eine der fünf Säulen des Islam, begann somit in Ägypten, Algerien, Bahrain, dem Iran, Jordanien, Katar, Kuwait, dem Sudan, Syrien, Tunesien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Jemen und den Palästinensergebieten am selben Tag.
Während der Ramadan in der Türkei, Österreich und Deutschland bereits am Freitag begann, fasteten in Frankreich die Muslime erst ab Samstag. In diesen Ländern dauert er bis zum 19. September.
Im Irak begann für die schiitischen und sunnitischen Gläubigen erstmals seit dem Sturz des Machthabers Saddam Hussein im Jahr 2003 gemeinsam der Fastenmonat. Nach dem von US-Truppen geführten Einmarsch vor sechs Jahren und dem Machtwechsel zugunsten der Schiiten haben die beiden Konfessionsgruppen bisher zeitlich um einen Tag versetzt den Ramadan begonnen. Bei zwei Anschlägen kamen am Samstag im Irak zwei Polizisten und ein Soldat ums Leben.
Während des heiligen Monats dürfen die Gläubigen - abgesehen von Kindern, Schwangeren und Alten - von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang weder essen noch trinken. In der Zeit ist auch das Rauchen und Sex verboten. Jeden Abend findet das Fastenbrechen (Iftar) statt, dabei wird reichlich gegessen und getrunken.
In Abu Dhabi, der Hauptstadt der Vereinigen Arabischen Emirate, wollte die Verkehrspolizei einem Zeitungsbericht zufolge während des Ramadan 35.000 kostenlose Mahlzeiten an Autofahrer verteilen, um Unfälle wegen zu schnellen Fahrens zum Fastenbrechen zu verhindern.
Trotz der Schweinegrippe wurden in Saudi-Arabien tausende Mekka-Pilger erwartet. Normalerweise nehmen Hunderttausende während des Ramadan an einer Pilgerfahrt (Omra) teil. Wegen der Angst vor einer Ansteckung mit dem Virus dürften dieses Jahr jedoch viele Gläubige auf die Pilgerfahrt verzichten.
Der Iran verbot alle Reisen nach Saudi-Arabien. Ägypten untersagte die Pilgerfahrt allen über 65-Jährigen und unter 25-Jährigen. Die saudiarabische Presse veröffentlichte am Samstag Fotos von Pilgern mit einem Mundschutz. An der Schweinegrippe sind in Saudi-Arabien bereits 16 Menschen gestorben.
"Ich möchte mein Bekenntnis zu einem Neubeginn zwischen Amerika und den Muslimen in aller Welt bekräftigen", erklärte Obama am Freitag in einer im Internet veröffentlichten Video-Botschaft zum Anfang des Fastenmonats.
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