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Stellen Sie sich Finanzgeschäfte vor, deren Volumen sich binnen weniger Jahre explosionsartig vervielfacht hat, die dabei aber undurchsichtig und unreguliert sind: besorgniserregend, oder? All das traf auf das Geschäft mit verbrieften US-Ramsch-Hypotheken zu, das 2008 kollabiert ist und der Welt die Große Rezession beschert hat. Damals brach Massenpanik im Finanzsektor aus: Keiner wusste, wer wie tief in die Geschäfte verwickelt ist.
All das gilt unverändert auch für Derivate, die Investor Warren Buffett schon 2002 "finanzielle Massenvernichtungswaffen" genannt hat. Der Markt ist unvorstellbar groß, er übersteigt die globale Wirtschaftsleistung um ein Vielfaches. Nun können Derivate simple Absicherungsgeschäfte sein oder hochriskante Wetten. Man weiß es nicht. Die EU macht sich an die Regulierung - viel zu spät und zaghaft.
Einen engen Bezug zur Schuldenkrise gibt es nämlich auch: Geht Griechenland pleite, müssten Kreditausfallversicherungen (CDS) ausbezahlt werden. Welche Summen? Könnten dadurch Banken, Hedgefonds, Versicherer kippen? Das kann niemand beantworten. Man sollte es aber im Hinterkopf haben, wenn jemand fordert, Griechenland soll "geordnet" pleitegehen . . .