Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 6 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Vergangenheit meets Zukunft - die jüngsten Fußballspiele haben ein Beispiel dafür geliefert: Bei Deutschlands 3:0 über Russland ließ Trainer Joachim Löw nur zwei seiner Weltmeister 2014 beginnen und setzte damit äußerlich das von der Öffentlichkeit ob der WM-Enttäuschung dringend herbeigesehnte Zeichen eines Neubeginns; in London sagten die Fans und ein junges, verheißungsvolles Team dem 33-jährigen Rekordtorschützen Rooney "Auf WiederWayne", wie das Boulevardblatt "The Sun" im Vorfeld titelte. Danach befand "The Guardian" bei allem gebotenen Respekt vor den Verdiensten des Altstars, seine kurzfristige Rückkehr habe halt auch gezeigt, wie weit sich England seit seiner Ära weiterentwickelt habe. Nur in Österreich wird eine Stagnation beklagt, die sich zumindest anhand der Ergebnisse nicht leugnen lässt. Und dass Sportchef Peter Schöttel im Vorfeld des 0:0 gegen Bosnien nach der Absage von Schalke-Stürmer Guido Burgstaller sowie der Nachnominierung von Marc Janko davon sprach, dass man für den Fall, dass es gegen ein körperlich robustes Team nicht laufe und man ein Tor brauche, "keinen Besseren" auf der Abrufliste habe, spricht zwar für den 35-jährigen Janko - nicht nur mit seinen Toren, sondern auch seiner Einstellung und Persönlichkeit ein Vorbild -, macht aber nicht unbedingt Mut, dass aus der Sturmflaute so schnell ein Wirbelwind wird. Doch Abgesänge sind freilich ebenso verfrüht, wie es die Lobeshymnen vergangener Tage waren. Einige Talente wurden schon eingebaut, andere sind noch in der Warteschleife, etwa in der U21-Mannschaft, die aktuell um die EM-Teilnahme spielt. Als Daumendrücker hat sich übrigens Michael Gregoritsch, A-Team-Stürmer und Sohn von U21-Teamchef Werner, angesagt. Auch so kann die Zukunft die Gegenwart grüßen.