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Die Zukunft steht im Penis

Von Edwin Baumgartner

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Sollte ich nicht wissen, wie ich auf meine Umwelt wirke, dann kann ein Blick auf den Penis Wunder tun. Also, nicht mein Blick auf meinen Penis, sondern ein fremder Blick auf meinen Penis. Für die sachkundige Penislesung bedarf es natürlich einer astrogenitalen Ausbildung. Oder einer Tradition, aus der die Astrogenitalleserin kommt.

"Nach einer Begutachtung Ihres Genitals kann ich Ihnen u. A. Antworten auf folgende Fragen geben", heißt es auf der Website einer gewissen Martha Olschewski, und unter den dank Penis- oder Vagina-Begutachtung beantwortbaren Fragen sind solche nach der Berufswahl, nach verborgenen Wünschen und nach dem richtigen Partner.

Dank Facebook bin ich darauf gestoßen, und fast schon habe ich die Fahrkarte gelöst, denn ob Handlesen, Edelsteinlegen oder Vogelschau: Alles Esoterische ist mir Offenbarung. Ich vertraue darauf. Deshalb setze ich täglich meinen Alu-Hut gegen Chemtrails auf.

Aber ach, keine Adresse gibt die Frau an, und auch sonst wirkt die Seite nicht ganz echt. Sollte es gar ein Hoax sein? Hat da ein Spaßvogel angenommen, dass man, nur, weil man homöopathische Präparate für Medikamente hält, auch bereit ist, sich die Zukunft vom Penis ablesen zu lassen?

Für mich wäre das eine finanzielle Katastrophe. Reich wäre ich geworden. Damit nämlich kein unerwünschtes Lesen stattfinden kann, keine Astrogenitalspionage, habe ich in die von mir erfundenen Alu-Kondome investiert.

Kann sich nicht doch noch jemand zum Astrogenitalleser erklären?

Es wäre echt ein Riesending!