Die Anbieter der staatlich geförderten Zukunftsvorsorge verzeichnen eine wahre Jahresend-Rally. "Waren es Ende 2003 282.000 Verträge und zur Jahresmitte 2004 rund 400.000, so steuert der Markt derzeit geradewegs auf die Marke von 600.000 Zukunftsvorsorge-Sparern zu", so Andreas Zakostelsky, Geschäftsführer der Raiffeisen Capital Management.
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Zakostelsky schätzt, dass mittelfristig pro Jahr 300.000 neue Verträge dazukommen und dass im ersten Halbjahr 2006 die Marke von 1 Million Abschlüssen erreicht wird.
Die maximal erreichbare Jahresprämie für die Zukunftsvorsorge wird im kommenden Jahr 180 Euro betragen und damit einen Höchststand erreichen - "und das, obwohl wir uns derzeit in einer Niedrigzinsphase befinden", betont Zakostelsky.
Da sich der maximal geförderte Einzahlungsbetrag für Produkte der staatlich geförderten Zukunftsvorsorge auf Basis der Höchstbeitragsgrundlage laut ASVG (für 2005: 3.630 Euro) errechnet, können im kommenden Jahr bis zu maximal 2.000 Euro (gerundet) angespart werden, für die es eine unveränderte Prämie von 9% gibt. Der Staat zahlt somit bis zu 180 Euro dazu. Im Jahr 2004 betrug der maximal geförderte Einzahlungsbetrag 1.901 Euro, die maximale Prämienhöhe lag bei 171 Euro.
Dass die Prämie für die Zukunftsvorsorge prozentuell gleich bleibt, beruht darauf, dass sie sich aus einer fixen (5,5%) und einer flexiblen Komponente zusammensetzt, die - analog zur Bausparprämie - zwischen 3 und 8% liegen kann. Und bekanntlich wird ja die Bausparprämie für 2005 voraussichtlich unverändert 3,5% betragen.
So attraktiv das Produkt Zukunftsvorsorge durch die staatliche Prämie und die völlige Steuerfreiheit ist, wird doch immer wieder Kritik an der gesetzlich vorgeschriebenen Kapitalgarantie geübt. Diese gehe zu Lasten des Ertrags, heißt es immer wieder. Dazu sagt Zakostelksy im Gespräch mit der "Wiener Zeitung": "Da muss man die Kuh im Dorf lassen." Er plädiert für eine Grundvariante der Zukunftsvorsorge mit Kapitalgarantie, damit sich das Produkt zu einer richtigen "Volkspension" entwickeln kann. Bei längeren Laufzeiten wäre aber auch eine Variante ohne Kapitalgarantie sinnvoll. Wenn es beide Möglichkeiten gäbe, würde sich die Mehrheit der Anleger aus Gründen der Sicherheit für die Kapitalgarantie entscheiden, ist Zakostelsky überzeugt.
Konsumentenschützer bemängeln, dass in der Werbung für die Zukunftsvorsorge die staatliche Prämie von (derzeit) 9% im Vordergrund steht und nicht die tatsächliche Rendite, die über den gesamten Zeitraum - die Veranlagungsdauer beträgt mindestens zehn Jahre - erzielt wird. Zakostelsky hat hier bezüglich seiner Produkte ein gutes Gewissen: "Es gehört zu einer seriösen Beratung dazu, darauf hinzuweisen, dass es sich nicht um eine jährliche Verzinsung von 9% handelt. Wir haben in den neuen Prospekten die 9% bewusst nicht groß aufgedruckt." Und er verweist auf das Bausparen, wo die Höhe der staatlichen Prämie ja bekanntlich auch nicht der jährlichen Rendite entspricht.
Wiener Städtische mit Gesundheitskomponente
Die Wiener Städtische Versicherung bietet bei bestehenden und neuen Verträgen zur Zukunftsvorsorge eine Komponente für den Pflegefall an, die sich am staatlichen Pflegegeld orientiert.