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Finanzminister Karl-Heinz Grasser will die Zukunftsvorsorge für die Österreicher anziehender gestalten. Am kommenden Mittwoch geht daher ein Vorsorge-Paket in Begutachtung, das zwei wesentliche Neuerungen enthält: Die Zukunftsvorsorge soll künftig nicht mehr nur mit regelmäßigen Zahlungen, sondern auch mit Einmalerlägen bis zu 10.000 Euro auf fünf Jahre angespart werden können. Und die Sparer sollen die Option haben, keine Kapitalgarantie, dafür aber eine höhere Rendite wählen zu können, kündigte Grasser am Freitag in Wien an.
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"Die Zukunftsvorsorge ist ein Basisprodukt mit sehr hoher Sicherheit durch die Kapitalgarantie. Zum ersten Mal wird ein solches Angebot in Österreich breit in der Bevölkerung akzeptiert", meinte Grasser vor Journalisten.
Die staatliche Zukunftsvorsorge lockt mit 9% Prämie, ist frei von Kapitalertragssteuer (KeSt) und die Pension selbst ist steuerfrei. In der Performance konnte die Zukunftsvorsorge dank der "durchaus beeindruckenden Entwicklung des heimischen Wertpapiermarktes seit 2000" im Jahr 2003 bereits 13,8%, vergangenes Jahr aber schon 27% vorweisen, freute sich Grasser über eine Untersuchung der Finanzmarktaufsicht (FMA).
465.000 Verträge sind in Sachen Zukunftsvorsorge bereits unterzeichnet worden. Das entspricht einem Veranlagungsvolumen von 590 Mio. Euro. Der Finanzminister rechnet damit, dass das so verwaltete Vermögen bis zum Jahr 2012 auf 5,9 Mrd. Euro anwachsen wird. #
Um das Produkt noch attraktiver gestalten zu können, vor allem für junge Sparer, die längerfristig Geld anlegen, will man künftig anbieten, auf die Kapitalgarantie zugunsten einer höheren Rendite verzichten zu können. "Auch die Kapitalgarantie kostet schließlich etwas, im Durchschnitt etwa 1% Rendite pro Jahr", erläuterte Grasser. Außerdem reagiere man mit der Möglichkeit eines Einmalerlages von bis zu 10.000 Euro "auf die Wünsche des Marktes". Nach fünf Jahren könne dann aber mit monatlichen Zahlungen weiter verfahren werden.
Bausparer nun auch für
Weiterbildung und Pflege
Die beliebteste Sparform der Österreicher, der Bausparvertrag, soll ebenfalls an Anziehungskraft gewinnen. "Wir dehnen den Zweck aus", so Grasser. Künftig soll Bausparen nicht mehr an die Errichtung oder den Erwerb von Wohnraum gebunden sein. Wer ein Bauspardarlehen aufnimmt, soll dieses auch für Weiterbildung und Pflege einsetzen können. Ziel sei es, dort rasch Geldmittel zur Verfügung stellen zu können, wo es für den Staat immer schwieriger finanzierbar wird.
Österreicher holten sich
19 Mio. Euro Steuern zurück
Eine positive Bilanz zog der Finanzminister über die beiden Aktionstage unter dem Motto "Hol Dir Dein Geld zurück". 500.000 Österreicher machen ihre Steuerrückzahlungen nie geltend. Damit würden 200 Mio. Euro alljährlich nicht abgeholt, erläuterte er. "Wir wollten mit der Aktion zeigen, dass man zwar Steuer zahlen muss, aber eben nur so viel wie nötig."
An den beiden Tagen, dem 14. und dem 28. April 2005, hätten die Finanzämter 50.000 Menschen vor Ort beraten und 19.000 telefonische Beratungsgespräche geführt. 19 Mio. Euro Gutschriften habe es durch die Aktionstage gegeben, resümierte der Finanzminister.