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Um 20.15 Uhr brachte "Universum" spektakuläre Bilder von der Harpyie, einer Adlerart Südamerikas. Gleich darauf im "Report" präsentierte Ingrid Thurnher unter anderem einen Beitrag über
Tiertransporte durch Österreich. Zu guter Letzt zeigten Peter Resetarits und Ed Moschitz in "Am Schauplatz" (ORF 2, 22.30 Uhr) Menschen, die ihr Haustier so sehr lieben, daß sie ihr Vermögen einem
Tierheim hinterlassen. Journalistisch gut war nur "Wenn Tiere erben": Der Originalton wurde nicht von den Reportern zerredet. Die spinnerte Rationalität der Erblasser war respektgebietend.
Bei "Universum" ist es leider nicht anders wie beim "Report": Die Tonspur zu den Filmen ist oft so bescheuert und so wenig dazu angetan, seriöse Information weiterzugeben, daß man sich die Haare
raufen möchte. Zuerst erklärt der Sprecher drei bis siebenmal, daß die männliche Harpyie niemals das Küken selbst füttert. Als sie es dann vor der Kamera doch tut, berichtet der Sprecher von einer
wundersamen Ausnahme.
Beim Bericht über die Tiertransporte zeigt man Bilder von Verladeszenen, die dem Zuschauer allzu bekannt vorkamen; ungefähr so wie die eine BSW-Kuh, die man uns seinerzeit ungefähr 754mal vorgeführt
hat. Die Erklärungen zu den Bildern bleiben wie so oft unsystematisch und wirr: Man wollte im Zuschauer nämlich nur Emotionen wecken, seine Gehirnwindungen sollten erst gar nicht belastet werden.