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Dienstleister für die Exportwirtschaft und den Kapitalmarkt

Von Rosa Eder

Wirtschaft

Wer hinter der "Oesterreichischen Kontrollbank AG (OeKB)" aufgrund des Namens eine staatliche Prüfungsinstitution vermutet, liegt falsch. Vielmehr handelt es sich um ein auf die Exportwirtschaft | und den Kapitalmarkt spezialisiertes Dienstleistungsunternehmen, das zwar im Auftrag des Finanzministeriums tätig ist, aber mehrheitlich im Eigentum heimischer Banken (siehe Tabelle) steht.


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Die Verbindung zum Staat will man in dem 1946 gegründeten Institut aber gar nicht leugnen, wickelt doch etwa die Hälfte der rund 350 OeKB-Mitarbeiter auf Rechnung der Republik Österreich die von

heimischen Exportunternehmen gestellten Anträge auf Übernahme von Exportgarantien gemäß Ausfuhrförderungsgesetz ab · ein Service, dessen ökonomische Auswirkungen erst vor kurzem vom

Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) analysiert wurden. Demnach können mit Exportgarantien von 1 Mrd. Schilling durchschnittlich Ausfuhren im Wert von 1 Mrd. Schilling induziert werden. Im

vergangenen Jahr wurden insgesamt 73 Mrd. Schilling an Haftungen neu übernommen, der Stand der Haftungen erreichte rund 382 Mrd. Schilling. Seit 1960 bietet die Kontrollbank auch gleichzeitig die

Refinanzierung von Exportkrediten an.

Immer auf der Suche

nach neuen Produkten

Wie die beiden Vorstände Johannes Attems und Rudolf Scholten im Gespräch mit der "Wiener Zeitung" berichteten, werden laufend neue Produkte auf den Markt gebracht. Damit sich auch kleine und

mittlere Unternehmen auf den großen Weltmarkt trauen, wurden im vergangenen Jahr die "Mark terschließungsgarantie" und die "Markterschließungsfinanzierung" kreiert. Zudem versichert die Kontrollbank

seit kurzem auch Firmenbeteiligungen im Ausland. Größte Vorsicht ist nach wie vor in Rußland geboten. "Wir vergeben momentan Haftungen nur in Einzelfällen, wenn besondere Sicherheiten vorhanden

sind", so Scholten.

Auch im zweiten Geschäftsfeld, dem Kapitalmarkt, bietet die OeKB ein breites Spektrum an Dienstleistungen an. Allen Börsianern bekannt ist EQOS, das vollelektronische Bildschirm-Handelssystem, das

die OeKB im Auftrag der Wiener Börse entwickelt hat und das wie berichtet im November durch das deutsche Xetra-System abgelöst werden soll. Das bedeutet aber noch nicht das endgültige "Aus" für EQOS.

Vorstand Attems ist überzeugt: "Wir werden Märkte finden, wo wir es einsetzen können. Es gibt bereits Interesse aus dem Ausland."

Die OeKB ist zudem zentrale Anlaufstelle für Anleiheemissionen und fungiert als Hinterlegungsstelle für Prospekte nach dem Kapitalmarktgesetz, um nur einige der zahlreichen Aufgaben zu nennen. Zudem

findet man auf der Homepage www.oekb.co.at eine Fülle von Finanz- und Wirtschaftsdaten (unter anderem ein Wertpapierkennummern-Verzeichnis), aber auch alles Wissenswerte über das

Exportservice.

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