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Vor kurzem hat sich Popstar Miley Cyrus mit einem Aufruf zu Wort gemeldet. Sie findet, Emojis bräuchten ein Diversifikations-Update. Sie zeigen zu oft nur weiße, nun ja, Smileys. Emojis sind nämlich jene Symbolbilder, die man am Smartphone verwenden kann, um möglichst wenig tippen zu müssen. Da gibt es Smileys für alle Lebenslagen, Kussmünder, Diamantringe, Biergläser, Blümchen aller Art, und auch einen Fäkalienhaufen mit Augen. Es gibt auch ein paar anthropomorphe Symbole, davon sind tatsächlich alle weiß. Bis auf den Teufel, der ist rot. Dafür ist die kulinarische Abteilung der Emojis mehr als asienlastig, aber das nur nebenbei.
Das ist natürlich ein legitimer Hinweis von Frau Cyrus und Apple hat schon gesagt, das werde man sich anschauen. Was natürlich bedeutet: Uns doch trefflich wurscht. Aber immerhin hat ein Popstar eine Debatte angeregt, die man ihr so gar nicht zugetraut hätte. Von der manischen Zungenrausstreckerin hätte man sich eher erwartet, dass sie eine Zunge im Symbolportfolio vermisst. Aber Moment: Eine Zunge gibt es eh.
Nun also, da Miley Cyrus eine neue Moralinstanz ist, ist es nur recht und billig, dass man an einem New Yorker College zu ihren Ehren einen Universitätskurs eingerichtet hat: "The Sociology of Miley Cyrus: Race, Class, Gender and Media" kann man da studieren. Und da hat man intellektuell quasi ausgesorgt, steckt doch so ziemlich jedes aktuelle Reizthema in dem Titel. Es gibt übrigens keinen Cyrus-typischen Dresscode für dieses Seminar - man kann auch bekleidet kommen.