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Dieses weinerliche Pack

Von Christina Böck

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Ein Aufatmen geht durch Hollywood. Das letzte große Ungeheuer, das Stars noch nachhaltig in Angst und Schrecken versetzen konnte, ist erlegt. Also fast. "Wetten, dass . . ?" liegt in den letzten Zügen. Wie man hört, soll Tom Hanks vor lauter Freude über die gute Nachricht seinen ganzen Bestand an kuschligen Kätzchen-Hauben einem rituellen Feuer überantwortet haben.

Zuletzt hatte der Komödiant Will Arnett in einer US-Late-Night-Show mitgeteilt, welche Absurditäten er in seiner "Crazy German Talk Show Experience" durchmachen musste. Auf die Frage, was der Name der Show denn auf Englisch bedeute, meinte er: "Ich denke, sie heißt ,Was zur Hölle passiert hier?‘" "What the fuck is happening" nennt sich Gerüchten zufolge auch die Selbsthilfegruppe für traumatisierte Hollywoodstars. Auch der kanadische Sänger Michael Bublé dürfte die Anlaufstelle besucht haben, nachdem er mit einer Katzenmaske in der Show singen musste. Er sagte danach: "Ich wusste, dass es bizarr wird. Aber wenn ich gewusst hätte, dass es so bizarr wird, hätte ich vorher noch ein bisschen gekifft."

Nun kann man sagen: Was ist das nur für ein weinerliches Pack, diese überbezahlten Elitisten. Immerhin dürfen die Hollywoodstars eh früher "zu ihrem Jet", während ihnen die deutschen Gäste auf der Wettcouch immer sehnsüchtig nachschauen und sich einzig am Gedanken an das After-Show-Bier aufrecht halten.

Hoffentlich freuen sich Hanks und Co aber nicht zu früh. Denn dieses Anekdoten-Mitbringsel aus Europa, mit dem ihnen bei Late-Show-Besuchen die Lacher sicher waren, ist damit nämlich auch dahin.