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Differenzen als Anregung

Von Barbara Ottawa

Wissen

"Produktive Differenzen" ist der Name eines online-Forums für Differenz- und Genderforschung, das Wissenschafterinnen und Wissenschafter an der Universität Wien gestartet haben.


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 20 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

"Wir hatten geplant, eine neue Form von Wissensorganisation zu erproben. Komplexe Inhalte sollten einem breiteren Publikum gut vermittelt werden", erläutert Projektleiterin Anna Babka der "Wiener Zeitung".

Das "komplexe Wissensgebiet", das die Seite behandelt, ist die Gegenüberstellung verschiedener Theorieansätze (Dekonstruktion, Systemtheorie und Radikaler Konstruktivismus) in Bezug auf die Genderforschung.

Zentral ist die Website um ein Glossar gestaltet, dass Begrifflichkeiten aus den Theorieansätzen erklärt aber auch mit Begriffen aus den anderen Ansätzen vergleicht - ein "klassisches Nachschlagewerk", so Babka, das es für dieses Wissensgebiet jedoch bis jetzt noch nicht gegeben habe. Daneben bietet "Produktive Differenzen" eine kommentierte Bibliographie zum Themenfeld, Texte zu den Theorieansätzen und Links zu relevanten Websites. Alle Inhalte sind miteinander verwoben.

"Die Beteiligten an dem Projekt unterrichten selbst an der Universität", erläutert Babka. "Für uns war im Bereich Gender Studies immer ein Theoriedefizit spürbar und dem wollten wir entgegenwirken." Genau dieses Service wird von Kollegen, vor allem aber von Studierenden sehr geschätzt.

Ein Prototyp

"Das Forum ist auch exemplarisch angedacht. Es ist ein Prototyp dafür, wie Wissen organisiert werden kann", betont die Wissenschafterin.

"Produktive Differenzen" soll in nächster Zeit weiter wachsen. Es gibt Aufrufe, Rezensionen zu schreiben, die dann in die kommentierte Bibliographie einfließen. Doch das ist vor allem eine Frage der Zeit, denn die Beteiligten - neben Babka auch Sibylle Moser (die zweite Projektleiterin), Natascha Gruber, Lutz Ohlendieck und Gerald Posselt - betreuen das Forum in der "Privatzeit".

Ein anderes Problem ist die Finanzierung, denn - wie Babka betont - wäre eine englische Übersetzung dringend notwendig. Alles in allem sei es aber "ein sehr schönes Projekt, das noch nicht abgeschlossen ist", so Babka.

http://differenzen.univie.ac.at/