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Direktoren als (Selbst-)Darsteller

Von Judith Schmitzberger

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Ioan Holender sang zum Abschied von der Staatsoper. Gyula Harangozó tanzte zum Finale seiner Ballett-Direktion. Doch auch jenseits der Abschiedsfeierlichkeiten sind Österreichs Direktoren in ihren Häusern künstlerisch höchst aktiv.


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Robert Mayer war schon vor seiner Direktion Publikumsliebling und steht regelmäßig auf der Bühne der Volksoper. Matthias Hartmann ist als Burgchef auch sein präsentester Regisseur. Ganz zu schweigen von Herbert Föttinger und Michael Schottenberg, die an ihren Häusern multifunktional tätig sind. Sie alle entsprechen mehr oder weniger dem Intendanten-Typ "Gelernter Künstler". Mehr oder weniger aktiv, mehr oder weniger erfolgreich.

Roland Geyer, Chef am Theater an der Wien, fällt da aus dem Rahmen. Er ist einfach nur Intendant und hat sich derweil nicht durch sängerische oder anderwertige künstlerische Leitungen hervorgetan - für einen studierten Wirtschaftsmathematiker auch eher ratsam. Auch der künftige Wiener Staatsopernchef, Dominique Meyer, wird sich wohl nicht in die Künstler-Riege einreihen, sein Ausgangspunkt waren die Wirtschaftswissenschaften und die Kulturpolitik. Es ist dem Neo-Wahl-Wiener Meyer zu wünschen, dass ihn das rege Bühnen-Leben der Kollegen nicht unter Druck setzen möge, es ihnen gleichzutun. Es ist völlig ausreichend, einfach ein guter Direktor zu sein.