Billigangebote: Urlauber kommen in der toten Saison. | Fixkosten sind laut Hoteliers gedeckt. | Wien. Der gesamte Aufenthalt kostet so viel wie anderswo eine Nacht. Um 129 Euro gibt es in dem Vier-Stern-Hotel in Tirol vier Übernachtungen mit Frühstücksbuffet, Mittagssnack, Nachmittagsjause, Abendessen und sämtlichen Getränken, buchbar bei Hofer-Reisen.
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Vor drei Jahren ist der Diskonter Hofer in das Reisegeschäft in Österreich eingestiegen. Die Firmen-Philosophie "vernünftige Qualität zu vernünftigen Preisen" solle dabei auch für Reisen gelten, sagte kürzlich Armin Burger, Generaldirektor der Hofer KG. Doch das, was Burger "vernünftige Preise" nennt, hat immer wieder zu Kritik geführt: Die Preisschlachten sämtlicher Supermarkt-Ketten würden das Überleben schwer machen, meinten beispielsweise vergangene Woche heimische Bäcker. Wird der Druck nun auch auf österreichische Hoteliers steigen?
Das Gegenteil scheint der Fall zu sein. "Es gibt keine günstigere Werbung", sagen Hoteliers in Tirol, Kärnten und in der Steiermark zur "Wiener Zeitung". Die "Hofer informiert"-Prospekte landen in jedem Haushalt. "Potenzielle Gäste werden auf die Hotels aufmerksam", erklärt Thomas Reisenzahn, Generalsekretär der Interessensvertretung Österreichische Hoteliervereinigung. "Manche kommen dann zu einer anderen Zeit privat", berichet Simone Flaschberger vom Inselhotel Faakersee.
Jene Gäste, die über den Diskonter buchen, werden in den Kundenstamm aufgenommen: "So erweitern wir unsere Adressendatei", sagt Anton Pohl, der das Aktiv-Panoramahotel Daniel in Sautens im Ötztal führt. "Denn wenn ich um viel Geld in einer Zeitung inseriere, hab ich noch keinen Haxn im Haus." Die Billig-Schiene bringe Gäste - und das zu einer Zeit, in der andernfalls wenig oder gar keine Zimmer belegt seien. Hubert Larcher stimmt dem zu: "Es ist nicht gut, wenn das Haus leer steht. Man hat ja unter anderem das Personal zu zahlen", sagt der Besitzer des Feichtnerhofs im Kaunertal. Die Fixkosten seien nun durch die neue Zielgruppe gedeckt.
Über die Höhe der Preise lasse Hofer mit sich reden, sagen die Hoteliers - wobei der Diskonter Richtlinien vorgebe. Aber, stimmen sie überein: "In der Hochsaison macht das ohnehin niemand."