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Diskussion: Nach Cancún

Von Christine Zeiner

Wirtschaft

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Die diesjährige Ministerkonferenz der Welthandelsorganisation (WTO) in Cancún endete ohne eine gemeinsame Erklärung. "Stolpersteine" waren v.a. die Agrarpolitik und die Subventionen von EU und USA. Eine Expertenrunde, unter ihnen die Botschafter Kubas und Venezuelas sowie der brasilianische Staatssekretär für Solidarische Ökonomie, gingen am Dienstag der Frage nach, wie "die Welt nach Cancún" aussehen könnte. "Die USA wollen nun lieber bilaterale Verhandlungen, das kann man als Eingeständnis ihres Scheiterns in Cancún werten - es gibt also eine Wende, und diese Hoffnung zu nähren, zahlt sich aus", meinte Leo Gabriel, Leiter des Ludwig-Boltzmann-Institutes für zeitgenössische Lateinamerikaforschung. "Für uns war Cancún nur eine Momentaufnahme. Wir hegen die Hoffnung, dass die Interessen der 3. Welt stärker vertreten werden. Wir wollen regionale Bündnisse stärken, wie den Mercosur", sagte José Ramón Cabañas Rodriguez, Botschafter der Republik Kuba. Einig waren sich die Diskutanten, dass ihre Länder als gleichwertige Partner der Industrieländer betrachtet werden sollen - fernab des ungleichen Handelaustausches.