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Disney sucht einen Käufer für Miramax

Von Sophia Freynschlag

Wirtschaft

Medienkonzern kürzt Aktivitäten des Independent-Studios. | Disney: Schwacher DVD-Verkauf, keine Kino-Kassenschlager. | Burbank. Walt Disney sucht Käufer für den Markennamen und die Filmbibliothek seiner Tochter Miramax. Bereits seit einiger Zeit kündige Disney Mitarbeiter, schreibt das "Wall Street Journal". Der Preis für die Marke sowie die 700 Filme umfassende Bibliothek wird auf 700 Millionen Dollar geschätzt.


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Vergangene Woche hat Miramax seine Büros in New York und Los Angeles geschlossen. Damit macht Disney mit der im Oktober verkündeten Umstrukturierung Ernst: 50 Miramax-Mitarbeiter sollten gekündigt werden, 20 zu Walt-Disney-Studios wechseln.

Die schlechten Einspielergebnisse der Miramax-Sparte haben in den letzten Jahren den Gewinn des Disney-Konzerns belastet. Daher kürzte Disney die Filmproduktion von Miramax auf nur noch drei Filme pro Jahr - statt wie bisher sechs bis acht. Durch die Kürzung würden sich "signifikante Einsparungen" ergeben.

Filmgeschäft im Minus

Bekannt wurde das vielfach ausgezeichnete Filmstudio durch Klassiker wie Anthony Minghellas "Der englische Patient" und Kult-Filme wie Quentin Tarantinos "Pulp Fiction". Miramax wurde 1979 von Bob und Harvey Weinstein gegründet. 1993 übernahm Disney die Produktionsfirma für 80 Millionen Dollar. Die Gründer trennten sich 2005 im Streit von Disney.

Disney kämpft derzeit mit schwachen DVD-Verkäufen und fehlenden Kinohits. Das Filmgeschäft mit den Studios Walt Disney, Touchstone, Miramax und dem Animationsstudio Disney/Pixar rutschte im vierten Quartal 2008/09 ins Minus. Die Fernsehsparte mit Serien wie "Hannah Montana" steigerte hingegen Umsatz und Gewinn.