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Dividende steigt um 10%

Von Veronika Gasser

Wirtschaft

Wienerberger konnte 2002 das Ergebnis des Rekordjahres 2000 übertreffen. Der höchste Zuwachs wurde trotz Bauflaute in Deutschland erreicht: Höhere Preise und eine konsequente Kostenreduktion machten es möglich.


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Wienerberger Vorstand Wolfgang Reithofer präsentierte am Donnerstag den Jahresabschluss 2002. Er ist höchst zufrieden, der Voranschlag wurde weit übertroffen. Der Umsatz des international tätigen Ziegelkonzerns ist um 7% auf 1.645 Mill. Euro gestiegen. Das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibung und Amortisation) beträgt 300 Mill. Euro und ist um 36% besser als jenes des Vorjahres. Die Marge stieg von 14,3 auf 18,2%. Der Schuldenberg hat die 880-Mill.-Euro-Marke erreicht, 2003 wird ein Wachsen auf 950 Mill. Euro erwartet. Der Verschuldungsgrad steigt dann von 70 auf 100%.

Wegen des Rekordergebnisses wird der Hauptversammlung eine Dividendenerhöhung von 10% auf 66 Cent je Aktie vorgeschlagen. Die Börse reagierte prompt auf die Erfolgsmeldung: Die Aktie stieg deutlich.

Trotz Bauflaute in Deutschland wurde hier die größte Verbesserung erzielt. Möglich wurde diese durch eine 20%ige Preissteigerung, das Schließen von zwei Ziegelwerken sowie die Reduktion von Verwaltungskosten. In Osteuropa und Italien konnten die guten Ergebnisse des Vorjahres übertroffen werden. Auch in Österreich und der Schweiz war die Ertragssituation äußerst erfreulich. Für 2003 bastelt Reithofer an einer weiteren Ergebnisverbesserung, er erwartet aber einen weiteren Rückgang des Wohnungsneubaus in Deutschland. Auch im restlichen Westeuropa rechnet er mit einer Neubau-Stagnation. "Ein Lichtblick ist Osteuropa." Große Hoffnungen setzt der Wienerberger-Chef auch in die USA. Diese seien ein Wachstumsmarkt. Die Bevölkerung nimmt zu, und Niedrigpreishäuser sind wieder "out". Dieser Trend komme dem Ziegelhersteller zugute.

Dach als 2. Kerngeschäft

Wienerberger, beim Ziegel weltweit führend, will auch beim Dach unter den ersten sein. "Vor allem das Tondach gewinnt zusehends Marktanteile." Ein wichtiger Schritt war Anfang des Jahres der 50%-Erwerb des belgischen Dachspezialisten Koramic - alle 100% sind das Ziel. Auf der Wunschliste steht die volle Übernahme von Tondach Gleinstätten.

Da in Europa der Neubau zurückgeht, gewinnt für Reithofer die Sanierung an Bedeutung. Auch im Hinblick auf dieses Umsatteln wurde verstärkt auf Tondachziegel gesetzt. Neben den beiden Kerngeschäften verlieren die Rohre an Bedeutung. Der Vorstand bekennt, dass er sich von seinen Pipelife-Anteilen gerne trennen würde.