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In der Praxis bereits außerhalb moldawischen Einflusses | Tiraspol. Die Bevölkerung der Dnjestr-Republik (Transnistriens) im Osten Moldawiens hat einer Nachwahlbefragung mit großer Mehrheit für einen Anschluss an die Russische Föderation und gegen die Unabhängigkeit gestimmt. Bei der Volksabstimmung am Sonntag hätten rund 95 Prozent der Wahlberechtigten für den Anschluss gestimmt, lautet das Ergebnis der Umfrage der Jugendorganisation Prorjw.
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Die Organisation steht der Russland-treuen politischen Führung der Republik nahe. Die Wahlbeteiligung lag laut Wahlkommission bei 77,6 Prozent. Insgesamt waren knapp 400.000 Wahlberechtigte dazu aufgerufen, die seit 1992 bestehende Eigenständigkeit des Gebiets zu untermauern.
Die insgesamt rund 550.000 Einwohner der abtrünnigen Region sind vorwiegend russischsprachig. Die Fragestellung der Volksabstimmung hatte zugleich die Möglichkeit für einen späteren Anschluss an Moskau eröffnet.
Moldawien hat die Kontrolle über die Dnjestr-Republik, in der russische Soldaten stationiert sind, faktisch verloren. Das Referendum wird jedoch von der Regierung in Chisinau nicht anerkannt. Moldawien hatte 1990 Rumänisch als offizielle Landessprache eingeführt. Daraufhin hatte sich die Dnjestr-Republik für unabhängig erklärt. Offizielle Auszählungsergebnisse wurden für Montag erwartet.
LinksWikipedia: Transnistrien-Konflikt
+++ Artikel: Der rote Klatschmohn am Dnjestr-Ufer