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Chia-Samen, Hipsterbart und Pokemon Go: Das stand auf einer Liste des "Spiegel" mit dem Titel "Was uns später peinlich sein wird". Ja, die lustigen bunten Monsterchen. Manche meinen ja schon jetzt, es schicke sich nicht mehr, nach Taubsis und Ratzfatzen zu jagen, das sei ja schon übelst over. Treue Pikachu-Fans sind sich sicher, solch unqualifizierte Aussagen treffen nur Spielerkonkurrenten, die zu träge sind, auch bei Minusgraden energisch über das Handy zu wischen. Sagt der Pokemon-Spieler und lacht sich ins touchscreen-behandschuhte Fäustchen.
Nun haben sich auch noch Forscher darangemacht, eines der am öftesten ins Treffen gebrachten Argumente für das Handyspiel auszuhöhlen. Bei einer Studie sei nämlich herausgekommen, dass Pokemon Go gar nicht dazu führe, dass man sich mehr bewegt. Lediglich 995 Schritte in der ersten Woche (also rund 140 pro Tag) seien die Spieler mehr als sonst gegangen. Das erscheint gar wenig. Andere Studien haben da schon höher angesetzt und festgestellt, dass Pokemonspieler bis zu 1400 Schritte täglich mehr zurücklegen. Zieht man freilich in Betracht, dass der durchschnittliche Antisportler, der in der Früh mit dem Auto ins Büro fährt und am Abend mit dem Auto nach Hause und davor, dazwischen und danach hauptsächlich irgendwo sitzt, ein tägliches Schrittaufkommen von etwa 2000 hat, sind auch 140 schon ein ziemlicher Fortschritt.
So leicht kann die Wissenschaft hier nicht den Mythos zertrümmern: Pokemon kann vielleicht doch Leben retten!
Überhaupt, wo Pikachu derzeit gerade eine süße Weihnachtshaube trägt.