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Dohnal und die heutige Frau

Von Stefan Beig

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Männer dominieren unsere Welt, während Frauen gesellschaftlich, politisch und früher sogar per Gesetz auf ihre Rolle als Hausfrau, Ehefrau und Mutter reduziert werden. Mit Heroinnen des Feminismus, wie der kürzlich verstorbenen ehemaligen Frauenministerin Johanna Dohnal, änderte sich daran manches. Doch wo steht der Feminismus heute, da laut Statistiken Frauen noch immer schlechter verdienen als Männer? Mit dieser historisch-feministischen Perspektive eröffnete Eva Rossmann Mittwochabend den "Club 2". Titel: "Johanna Dohnals Erbe: Was ist aus den Feministinnen geworden?" Die Zusammenstellung der Runde bewirkte eine durchaus lebhafte, abwechslungsreiche Diskussion.


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Auf der einen Seite waren Trautl Brandstaller, eine Wegbegleiterin Dohnals, und die Journalistin Sibylle Hamann, die Leitlinien eines zeitgemäß(er)en Feminismus darzulegen versuchte. Das Vis-à-vis war - leider - ausschließlich männlich: Oliver Peter Hoffmann von der Männerpartei und Andreas Unterberger, ehemaliger Chefredakteur der "Wiener Zeitung". Mit kecken Anfragen über die Sinnhaftigkeit von Quoten forderte die männlichen Seite die Feministinnen durchaus heraus. Brandstaller gab sich teils überraschend zurückhaltend und räumte ein, dass es auch überzogene Versuche gab, herkömmliche Frauenbilder auf Männer zu übertragen. Als ein erfreuliches neues Erscheinungsbild hob sie junge Väter mit Kinderwagen hervor. Inmitten des lebhaften Hick-Hacks gingen die Buchautorin Ana Tajder und die Designerin Isabella Meus unter. Am Ende bleiben viele Fragen offen. Fühlen sich junge Frauen heute von Feministinnen vertreten? Braucht es neue weibliche Leitbilder? Und müssen die Männer zu einer neuen Rolle finden?