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Dominanz ruiniert das Geschäft

Von Christian Mayr

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Johannes Rydzek vor Eric Frenzel, Björn Kircheisen und Fabian Rießle. Das ist nicht das Ergebnis der deutschen Meisterschaft in der nordischen Kombination, sondern jenes vom WM-Auftaktbewerb am Freitag in Lahti. Ein Vierfachtriumph in Schwarz-Rot-Gold also - Jubel, Jubel, Jubel. Oder doch nicht? Denn die seit Jahren bestehende und nun im Zenit befindliche Dominanz der Deutschen in der Kombination (zuletzt 18 Weltcupsiege en suite) ist so ziemlich das Schlimmste, das der ohnedies darniederliegenden Sportart passieren kann. Früher gab es bei Großereignissen immer fünf, sechs Nationen, die um Edelmetall kämpften - die Norweger, die Finnen, die Franzosen, die Japaner, die Deutschen und natürlich auch die Österreicher. Nun scheint nur noch die Frage zu sein, welcher Deutsche diesmal die Sache für sich entscheiden kann - und wer die restlichen Stockerlplätze holen darf. Denn dass sie sich überehrgeizig wieder selber aus dem Rennen kegeln - wie bei Olympia 2014 -, darauf braucht die Konkurrenz eher nicht zu hoffen. Die deutsche Hegemonie ist auch Gift für jegliches Spannungsmoment, weil die bekannt guten Langläufer längst auch Topspringer sind. Somit gibt es statt mitreißender Aufholjagden in der Loipe wie zu Felix Gottwalds Zeiten fast nur noch (deutsche) Athleten, die vorne weg Richtung Ziellinie laufen. Wem das als Sportkonsument gefällt, ist - wie bei der Formel 1 - ein eingefleischter Fan oder eben Deutscher. Dem Skirennsport hat einst die Dominanz der Österreicher auch nicht gutgetan, er war aber als Marke stark genug, um diese sportliche Fadesse zu überleben. Bei der nordischen Kombination, die auch durch andere Trendsportarten unter Druck geraten ist, muss dies nicht auch der Fall sein.