+++ Kaufpreis 7,4 Mrd. US-Dollar. | Pixar- und Apple-Chef Steve Jobs größter Disney-Aktionär. | Marke Pixar bleibt erhalten. | Los Angeles . Die oft krisengeschüttelte Beziehung zwischen dem Pixar-Animationsstudio und seinem Vertriebspartner Disney ist wieder im Lot. Sie wird sogar enger als je zuvor: Die Walt Disney Company wird Pixar kaufen. Die Transaktion wird in Form eines Aktientausches durchgeführt. Der Kaufpreis beträgt 7,4 Mrd. US-Dollar.
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Unterm Strich ergeben sich für Disney allerdings nur Kosten von 6,3 Mrd. Dollar, da Pixar über Barreserven von 1,1 Mrd. US-Dollar verfügt, die mit übernommen werden.
Apple beißt in Disney
Apple-Chef Steve Jobs, der gleichzeitig Vorstandsvorsitzender von Pixar ist, wird durch den Deal zum größten Einzelaktionär von Disney und erhält einen Sitz im Disney-Verwaltungsrat. Erst vor kurzem hat Apple eine Vereinbarung mit Disney geschlossen, wonach alte Disney-Zeichentrickserien für den iPod, Apples digitalen Walkman, verfügbar sein sollen.
Die Trickfilm-Sparte des Disney-Konzerns soll mit dem Pixar-Studio zusammengelegt werden. Verantwortlich für den gesamten Animationsbereich werden die beiden Pixar-Manager John Lasseter und Ed Catmull.
Die Marke Pixar wird erhalten bleiben, betont Disney-Chef Robert Iger. Auch das Hauptquartier des Unternehmens im kalifornischen Emeryville wird bestehen bleiben.
Langer Streit
Dem jetzigen Zusammenschluss von Pixar und Disney geht ein jahrelanger Streit voraus. Dieser reicht noch in die Amtszeit des früheren Disney-Chefs Michael Eisner.
Im Jahr 1991 schloss das damals noch unbekannte Pixar-Studio einen Vertriebsvertrag mit Disney. In den Jahren danach produziert Pixar sechs Spielfilme ("Toy Story" 1 & 2, "Das Große Krabbeln", "Die Monster AG", "Findet Nemo" und "Die Unglaublichen"). Jeder einzelne dieser Filme spielte weltweit mindestens 350 Millionen US-Dollar ein und war damit deutlich erfolgreicher als die Eigenproduktionen von Disney, die teilweise kräftige Verluste einfuhren.
Eisner und Jobs gerieten aneinander, als das Auslaufen des Vertriebsvertrages näher rückte. Jobs wollte für Pixar einen höheren Teil der Einnahmen, Eisner wollte mehr Mitspracherechte bei Pixar-Produktionen. Ein Ende der Zusammenarbeit schien besiegelt.
Als im vergangenen Jahr Eisner abtreten musste und Robert Iger die Führung von Disney übernahm, besserte sich das Gesprächsklima aber wieder.