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Donau-Delta unter Quarantäne

Von WZ Online

Wissen

Nach drei Fällen von Vogelgrippe in Rumänien haben die Behörden das Donau-Delta unter Quarantäne gestellt und mit der Impfung der Bevölkerung begonnen. Aus Angst vor einer Ausbreitung der Krankheit wurden im Osten des Landes hunderte Vögel getötet.


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Im Osten Rumäniens seien in den vergangenen Tagen im Bezirk Tulcea, der das Donau-Delta umfasst, 460 Hennen, Enten, Schwäne, Truthähne und Gänse entweder tot aufgefunden oder gekeult worden, erklärten die rumänischen Gesundheitsbehörden am Samstag. Neue Fälle der Vogelgrippe seien nicht entdeckt worden. In der betroffenen Region wurden bereits 730 Menschen gegen Grippe geimpft. Das Gesundheitsministerium schickte mehr als 100.000 Dosen Impfstoff in das Gebiet, um die Bewohner zumindest gegen die menschliche Grippe zu schützen.

Nachdem am Freitag drei einheimische Enten positiv auf die in Asien grassierende Krankheit getestet worden, sprach Chefveterinär Ion Agafitei am Samstag von weiteren drei Fällen in dem Dorf Smardan. "Wir haben bislang 220 Vögel in Ceamurlia de Jos getötet, dort, wo die ersten Fälle aufgetreten sind", sagte Agafitei. Über sechs weitere Dörfer sei eine Quarantäne verhängt worden. Das Donau-Delta liegt auf der Strecke zahlreicher Zugvögel, die unter anderem aus Deutschland, Russland, Skandinavien und Polen kommen.

Die Enten wurden in der Ortschaft Ceamurlia in der Nähe des Schwarzen Meers entdeckt, wie die Behörden erklärten. Ein Labor in Bukarest fand Antikörper gegen die Vogelgrippe in den Proben der Tiere. Unklar blieb, ob es sich bei dem in den Vögeln entdeckten Virus um den auch für Menschen gefährlichen Stamm H5N1 handelt. Das soll jetzt das Labor in Großbritannien klären.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erklärte, die Entdeckung in Rumänien beweise, dass die Behörden dort sehr aufmerksam seien. Der Plan, alle Bewohner zu impfen, sei ungewöhnlich und in anderen Regionen mit Verdachtsfällen noch nicht eingesetzt worden, sagte WHO-Sprecherin Maria Cheng.

Ausbreitung

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Dossier Vogelgrippe