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Wer bisher geglaubt hat, dass Doping nur in Ausdauer- und Kraftsportarten ein Thema ist und war, der wurde in diesen Tagen eines Schlechteren belehrt. Denn wie der "Spiegel" am Donnerstag berichtete, hat nun auch der Deutsche Dart Verband (DDV) angekündigt, künftig "verstärkt" gegen Doping im Darts-Sport vorgehen zu wollen. Geht es nach dem DVV, sollen die Pfeilewerfer noch strenger auf unerlaubte Substanzen getestet und besser aufgeklärt werden. Und damit das auch klappt, wurde nicht nur eine eigene Anti-Doping-Kommission eingerichtet, sondern auch die Weisung an die Landesverbände ausgegeben, bis spätestens Ende 2018 eigene Beauftragte für den Doping-Kampf zu ernennen.
Das wäre jetzt, wo ja heutzutage bereits jede Sportart von Doping-Problemen betroffen sein kann, nichts Ungewöhnliches. Was aber in diesem Zusammenhang doch bemerkenswert ist, ist der Anlass, aus dem heraus DVV-Präsident Johann Peltzer die Maßnahmen verkünden ließ: zwei positive Tests auf unerlaubte Substanzen bei den German Masters im Juni in Kirchheim. Bemerkenswert nicht deswegen, weil hier zwei Finalisten, denen nun übrigens eine zweijährige Sperre droht, des Dopings überführt wurden, sondern weil sich das sportliche Drama ausgerechnet bei den German Masters abgespielt hat - einem Turnier, das mit gerade einmal 6000 Euro (davon 1000 Euro für den Sieger) dotiert ist. Wie doof muss man sein, um sich für ein paar Hunderter die eigene Gesundheit zu ruinieren (auch wenn es nur Beruhigungsmittel sind)? Und damit die ganze Darts-Community, deren einziges Übel bisher höchstens im Tabak- und Alkoholkonsum zu finden war, in Verruf zu bringen? Doping gegen Dummheit, das wär’s.