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Doppelt gemoppelt im ORF

Von Verena Franke

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"Chili" sollte scharf sein. Und im Herbst 300.000 Seher haben. Naja. Nach zehn Monaten ist es zwar immer noch bissig, aber das ist zu Dominic Heinzls immerwährender, ausgelutschter Dauermasche geworden. Der weiße Ritter des ORF1-Vorabends, der sich nun mit einer verkürzten Sendezeit zufrieden geben muss, kämpft mit seinem stumpf gewordenen Schwert mittlerweile um seine eigene ORF-Existenz.


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Nur 181.000 Zuseher verfolgten Donnerstagabend seine Sendung, "Onkel Charlie" zuvor verzeichnete noch 193.000. Einen Kostenvergleich der beiden Formate - Eigenproduktion gegenüber zugekaufter US-amerikanischer Serie - errechnet man lieber erst gar nicht. Dennoch stellt sich für "Chili" eine berechtigte Frage: Wozu?

Ein Bericht über die Benefizgala "Wider die Gewalt" mit heimischen Prominenten wie Rainhard Fendrich, Nicole Beutler oder Nina Hartmann wurde ebenso auf ORF 2 in den "Seitenblicken" abgehandelt. Natürlich anders aufbereitet, freilich ohne Dominic Heinzl. Aber auf eine geheimnisvolle Art und Weise irgendwie anspruchsvoller fürs Publikum, so dass 732.000 Zuseher nicht wegzappten.

Seit Anfang 2010 wird im ORF mit diesen beiden Society-Magazinen doppelt gemoppelt und somit doppeltes Geld des GIS-Zahlers für inhaltlich gleiche Formate ausgegeben. Der Unterschied in der Gleichheit? Das eine ist seit Ewigkeiten erfolgreich, das andere konnte nicht halten, was es versprach. Vielleicht sollte man nicht länger herumeiern und die Konsequenzen aus Heinzls Ritt ins Quotentief ziehen. Frei nach dem Lied "Alles hat ein Ende nur die Wurscht hat zwei".