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Doppler-Gruppe hat nur wenige Tankstellen für MOL

Von Dieter Friedl

Wirtschaft

MOL-Plan für Vor stoß nach Österreich. | Budapest/Wien. Der ungarische MOL-Konzern versucht verstärkt in Österreich Fuß zu fassen. Nachdem man im Großhandel mit Treibstoffen 18 Prozent Marktanteil erreicht hat, soll nun ein Tankstellengeschäft in Ostösterreich aufgebaut werden, das von der MOL-Raffinerie in Pressburg beliefert werden kann.


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"Kein Major Player"

Derzeit verfügen die Ungarn über eine Mehrheit an der steirischen Roth-Gruppe, die ein Tankstellennetz von 35 Einheiten betreibt, die alle unter dem Namen Roth laufen. Bis Jahresende will man durch weitere Übernahmen die Zahl an MOL-Tankstellen (derzeit gibt es erst eine in Leoben) um 70 Stück erweitern.

Die Meldung der Tageszeitung "Der Standard", dass 70 Tankstellen der Dopplergruppe gekauft werden, dementiert Doppler-Chef Bernd Zierhut: "Das ist eine Falschmeldung, es gab erste lose Kontakte mit MOL. Denkbar wäre, dass etwa fünf bis zehn Tankstellen abgegeben werden könnten, die nicht in unser Konzept passen." Dies werde sich erst gegen Jahresende entscheiden.

Doppler verfolgt nach wie vor eine Wachstumsstrategie und möchte 10 Prozent Marktanteil erreichen, wofür weitere Zukäufe geplant seien. Erste Gespräche hat es bereits mit dem OMV-Konzern gegeben, der 100 Tankstellen aus seinem Netz verkaufen möchte.

Für die MOL scheinen diese Tankstellen nicht in Frage zu kommen. MOL-Vizepräsident Laszlo Geszti zur "Wiener Zeitung": "Es gibt darüber keine Gespräche mit der OMV."

MOL möchte in Österreich auf fünf Prozent Marktanteil kommen, was einen Bestand von 100 Tankstellen bedeutet. "Wir wollen aber kein Major Player werden". Innerhalb von zwei Jahren soll eine "Molifizierung" stattfinden - auch die Roth-Tankstellen würden umbenannt.

MOL verfügt über 1000 Tankstellen in neun Ländern, ein Vorstoß nach Deutschland ist nicht geplant. In Ungarn hat MOL im Tankstellengeschäft 40 Prozent Marktanteil, OMV kommt auf 20 Prozent.

Ein im Dezember vereinbartes Joint Venture von MOL mit dem tschechischen Energieriesen CEZ erhielt das Okay der EU-Kommission: Geplant ist die Errichtung von Gasdampfkraftwerken in der Slowakei und Ungarn.