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Über Twitter wird jedes Wimpernzucken der Teilnehmer des Forums Alpbach analysiert.
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Alpbach. Seit dem Startschuss der politischen Gespräche in Alpbach ist nicht nur die BMW-Dichte gestiegen, sondern auch der Unterhaltungswert der Kommentare auf dem Kurznachrichtendienst Twitter.
Schwärmte man bisher von Balkonblumen und Tiroler Gröstl, kann man nun endlich über etwas zwitschern, was sich auch bewegt: über Politiker und andere Berühmtheiten nämlich.
Jedes Wimpernzucken wird von den Forumsteilnehmern beobachtet und analysiert. Die Rede ist zum Beispiel vom US-amerikanischen Ökonom Jeffrey Sachs, der des Öfteren Ortsfremde durch Alpbach führt, als wäre er selbst einheimisch. Er solle doch gleich als Reiseführer hierbleiben, heißt es auf Twitter.
Weniger charmant ist man dem österreichischen Verteidigungsminister Gerald Klug gegenüber, dessen Englisch angeblich an die Sprachfertigkeiten Arnold Schwarzeneggers erinnert. Das verkraftet man gerade noch, aber warum zum Teufel streichelt Kristalina Georgieva, Vizepräsidentin der EU-Kommission, den Arm des EU-Botschafters Thomas Mayr-Harting? Noch dazu mitten am Podium?
Rätsel wie diese bleiben selbst auf Twitter ungelöst. Doch am öftesten zitiert wurde eindeutig der Präsident des Europäischen Forums Alpbach, Franz Fischler, der in seiner Eröffnungsrede die politische Situation folgendermaßen kommentierte: "Wir sind in einer Solidaritätskrise, nicht in einer Flüchtlingskrise."