Zum Hauptinhalt springen

Dorotheum auf Privatisierungskurs

Von Rosa Eder

Wirtschaft

Das Auktionshaus Dorotheum steht zur Privatisierung an, die Interessenten stehen Schlange. Das ist kein Wunder angesichts der guten Ergebnisse, die zuletzt mit Auktionen, dem Handel mit Schmuck und Antiquitäten sowie mit Pfandkrediten erwirtschaftet wurden. Generaldirektor Alfred Karny sprach gestern in einer Pressekonferenz von einem Rekordjahr 2000.


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 23 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Das Dorotheum habe sich gründlich auf die Privatisierung vorbereitet und könne nach der Trennung vom Bankgeschäft und durch Personalrückstellungen "lastenfrei" übergeben werden, sagte Karny. Dies werde sich auch auf den Kaufpreis auswirken. Er wisse nur "gerüchteweise", dass es sehr viele Interessenten gebe. Dies bestätigte auch der Pressesprecher der ÖIAG, Lutz Sperlich. Inwieweit diese ernst zu nehmen seien, bleibe allerdings dahingestellt. Konkrete Namen wollten weder Karny noch Sperlich nennen.

Der Staat erhält für 2000 eine Dividende von 50 Mill. Schilling. Vom Gesamtumsatz in der Höhe von 1,5 Mrd. Schilling entfielen 924 Mill. Schilling (plus 10%) auf den Bereich Auktionen. 26mal erfolgte der Zuschlag bei über 1 Mill. Schilling. 41% der Auktions-Umsätze entfielen auf Gemälde, 17% auf Antiquitäten und Sammelgegenstände, 16% auf Juwelen, 15% auf Möbel, 7% auf Briefmarken und je 2% auf Bücher und Münzen. Den höchsten Zuschlag gab es im Möbelbereich: Für 5,9 Mill. Schilling kam ein Louis XIV.-Damenschreibtisch unter den Hammer. Mit dem Verkauf von Schmuck und Antiquitäten setzte das Dorotheum im Vorjahr 608 Mill. Schilling (minus 3,8%) um.

Der Pfandkredit als kurzfristige Überbrückung eines finanziellen Engpasses erfreut sich in Österreich weiterhin großer Beliebtheit. Das Dorotheum erfülle damit eine wichtige soziale Funktion, so Karny. Im Berichtsjahr wurden 106.000 Neubelehnungen abgewickelt, wobei 94% der Pfänder Schmuckgegenstände waren. Das durchschnittliche Darlehen betrug 4.300 Schilling, das Darlehensvolumen erreichte zum Jahresultimo 343 Mill. Schilling (plus 4%).