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Das World Trade Center in Flammen, Menschen, die in Panik aus den Fenstern des Hochhauses springen - solche Bilder wurden am Dienstag auf allen Fernsehkanälen gesendet, und wer sie gesehen hat, wird sie wohl nicht so bald vergessen. Dabei macht es kaum einen Unterschied, welchen Sender man einschaltete. Die Bilder glichen einander sehr - lediglich der deutsche Nachrichtensender N24 zeigte die Menschen, die in den Tod sprangen, in sensationsgieriger Vergrößerung.
Welche politischen Folgen dieser Anschlag hat, wird sich im Lauf der nächsten Tage zeigen. Doch werden die Medientheoretiker und Praktiker auch darüber nachzudenken haben, wie sich die Bildberichterstattung auf das politische Verständnis der Zuseher auswirkt.
Dieses Nachdenken hat schon begonnen. Der Wiener Medienwissenschaftler Peter Vitouch hat gestern in einer ersten Analyse betont, dass eine neue Dimension des Terrors, aber auch der Berichterstattung erreicht sei: "Normalerweise", so Vitouch, "sehen wir im Fernsehen ja keine Bilder von den eigentlichen Anschlägen, sondern 'nur' die Folgen der Terrorakte." Genau dies aber sei am Dienstag anders gewesen: "Durch die unmittelbare Live-Berichterstattung und die zeitverzögerte 'Inszenierung' der Anschläge" wurden alle Zuseher zu Mitwirkenden in einer völlig neuen "Dramaturgie des Schreckens": Bilder, die man bisher nur aus Spielfilmen kannte, wurden plötzlich Realität. Was dies bedeutet - das wird erst noch zu klären sein.