Louisville - US-Außenminister Colin Powell kritisierte in einer lang erwarteten Rede die israelische Okkupation im Westjordanland und im Gaza-Streifen und die israelische Siedlungspolitik. Gleichzeitig kündigte er Einzelheiten der neue US-Friedensinitiative für Nahost an.
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"Wir haben die Vision von einer Region, in der zwei Staaten - Israel und Palästina - Seite an Seite in sicheren und anerkannten Grenzen leben", meinte Colin Powell gestern, um dann gleich zu den Fakten überzugehen. Die sehen so aus: Die neuen US-Nahost-Beauftragten sind William Burns und der pensionierte General Anthony Zinni, beide sollen am Sonntag in der Region eintreffen. Nach Powells Vorstellungen soll Burns die Gespräche allgemein koordinieren, während Zinni "vor Ort" arbeitet. "Sie werden sehen, was drängen und antreiben bedeutet, wenn Tony Zinni erstmal dort ist", gab sich Powell gestern vor Journalisten von der Richtigkeit seiner Personalentscheidung überzeugt. Präsident Bush meinte in Übereinstimmung mit Powell, das US-Ziel in Nahost sei es "beide Seiten davon zu überzeugen, eine bewusste Entscheidung für Friedensverhandlungen zu treffen".
Israelisches Militär ist indes erneut mit Panzern auf autonomes Palästinenser-Gebiet vorgerückt.