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Teurer Sprit und Überkapazitäten. | 2006 "schwarze Null", 2007 Gewinn. | Wien. Nein, seine AUA-Aktien wird der scheidende Vordstandschef Vagn Sörrensen nicht so bald verkaufen. Er hat sein Portfolio im Vorjahr noch einmal um gut 50 Prozent aufgestockt: "Ich bin vom Potential der Airline überzeugt, die Aktie ist unterbewertet". Obwohl er über die tiefrote Bilanz für 2005 natürlich "unglücklich" ist, zieht er insgesamt ein "nicht unzufriedenes" Resumee seiner Ära: "Der Konzern ist weit besser aufgestellt, als vor ein paar Jahren - und wächst".
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Erstmals mehr als 10 Millionen Fluggäste
Auf den Rekordwert von mehr als 10,1 Millionen gewachsen ist 2005 die Passagierzahl - ein Plus von 7,6 Prozent, vor allem der Spezialisierung auf Osteuropa sowie den Nahen und Fernen Osten zu verdanken. Aber: Die explodierenden Treibstoffkosten - die Rechnung für Kerosin war gleich um 145 Millionen Euro teurer als ein Jahr davor - und hohe Überkapazitäten in den ersten Monaten 2005 - "da haben wir das Marktwachstum zu optimistisch eingeschätzt", räumte Marketing-Vorstand Josef Burger bei der Bilanzpressekonferenz am Dienstag in Wien erstmals ein - das "ganz miese erste Quartal" färbte schließlich das ganze Jahr tiefrot.
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145 Millionen Euro mehr für Kerosin
Das bereinigte Ergebnis der (Ebit) der börsenotierten Luftfahrtgruppe (AUA, Lauda, Tyrolean, Slovak Airlines) stürzte 2005 gegenüber 2004 um 61,3 Millionen Euro auf minus 52 Millionen ab - nach plus 9,3 Millinen. Euro im Jahr 2004. Unbereinigt brach das Ebit sogar auf minus 100 (2004: plus 74,4) Millionen Euro ein. Für 2006 sieht Sörensen, der am 1. Mai den Steuerknüppel an den Siemens-Manager Alfred Ötsch abgibt, ein "ausgeglichenes Ergebnis" mit "vollem Einsatz und Offensivkraft" machbar, so Sörensen. Das bereinigte Ebit soll 2006 um "mindestens 55 Millionen Euro" besser ausfallen, kündigte Finanzvorstand Thomas Kleibl an.
Ab 2007 Ergebnis um 100 Millionen besser
Das im Vorjahr eingeleitete Programm "Turnaround-im-Turnaround" soll ab 2007 rund 100 Mio. Euro Ergebnisverbesserung bringen, sagte Sörensen - und verwies darauf, dass man seit 2001 immerhin schon Kosteneinsparungen in Höhe von 450 Millionen Euro geschafft hat. Absicherungen gegen hohe Treibstoffkosten auf dem Finanzmarkt ("hedging") werde es wegen der zu schwachen Kapitalstruktur aber weiterhin keine geben können. Nachdem im Vorjahr die Zahl der Mitarbeiter um rund 800 gestiegen war, könnten heuer bis zu 200 weitere dazu kommen - wenn es so weiter geht wie im Jänner: Da war die AUA mit 14,3 Prozent mehr Passagieren die am drittstärksten wachsende Airline Europas, so die Europäische Luftfahrt-Vereinigung AEA. Im Schnitt legte die Branche nur um 3 Prozent zu.