Bei Protesten gegen Staatschef Hosni Mubarak kam es am Dienstag in mehreren Städten zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. Dabei setzte die Polizei Schlagstöcke, Tränengas und einen Wasserwerfer ein. In Suez starben zwei Demonstranten, in Kairo wurde ein Polizist Opfer der Unruhen.
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In Suez wurden nach verschiedenen Berichten Gummigeschosse gegen die Protestierenden eingesetzt. Während der Auseinandersetzungen auf den Straßen wurden zwei Leichen in ein Krankenhaus eingeliefert. Während ein Zeuge aus dem Krankenhaus die von der Polizei eingesetzten Gummigeschosse als Todesursache nannte, erklärten andere Quellen, es sei verfrüht, solche Schlüsse zu ziehen.
Proteste in Kairo
In der Hauptstadt Kairo folgten 15.000 Menschen den Aufrufen der Opposition. Anfänglich hielt sich die Polizei in Kairo zurück und ließ Tausende Demonstranten eine Absperrung durchbrechen. Die Slogans lauteten: "Lang lebe ein freies Tunesien" und "Nieder mit Mubarak". Zudem sei bei den ägyptischen Wahlen betrogen worden, sagten die Demonstranten.
Später eskalierten die Auseinandersetzungen. Dabei starb ein Polizist auf dem zentralen Tahrir-Platz, wie das staatliche Fernsehen meldete, ohne Einzelheiten bekannt zu geben.
Vor den ersten großen Kundgebungen waren Tausende Sicherheitskräfte in der Hauptstadt Kairo stationiert worden. Nach dem tunesischen Vorbild hatten die Organisatoren der Demonstrationen am Dienstag in Kairo und Alexandria einen "Tag der Revolution gegen Folter, Armut, Korruption und Arbeitslosigkeit" ausgerufen.
Hunderte von Menschen kamen auch in Alexandria und weiteren Städten zu Protesten zusammen.