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Wien hat seit letzter Woche drei "Windmühlen" mehr. Der Windpark nördlich von Breitenlee in Donaustadt kann bis zu 4.230 Megawattstunden, also Strom für rund 1.400 Haushalte, erzeugen. Damit hat die "WEB Windenergie AG" ihre Stromproduktion in Wien verdoppelt. In der ersten Aprilwoche werden die Räder ans Netz der Wien Strom gehen.
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Die drei weißen Riesen sind Wiens größte Windkraftwerke: 74 Meter hoch und 109 Tonnen schwer, der Rotordurchmesser beträgt 52 Meter. Die Anschaffung kostete 2,36 Mill. Euro. Das Projekt in Breitenlee könnte eines der letzten auf Wiener Stadtgebiet sein, mutmaßt der WEB-Vorsitzende Andreas Dangl. Denn die geeigneten Flächen sind mittlerweile rar geworden. Im Umland hingegen werden weitere Windkrafträder erwartet.
Die WEB ist in Österreich mit 25 Anlagen der größte Windstromproduzent, in Deutschland hat sie 14. Das Waldviertler Unternehmen hat sich sogar bis nach Spanien und Tschechien vorgewagt. Im vergangenen Jahr konnten 46 Mill. Kilowattstunden Windenergie erzeugt werden.
"Blamage" Einspeisetarife
In Niederösterreich sind Ende März die neuen Einspeisetarife fällig. Diese müssten sich an den tatsächlichen Kosten orientieren. Doch der Entwurf läßt für die Windstromerzeuger Schlimmes befürchten: Pro Kilowattstunde sind 7 Cent vorgesehen. "Im österreichischen und internationalen Vergleich eine Blamage", kritisieren die WEB-Verantwortlichen. Zusätzliche Investitionsförderungen wurden abgeschafft. Doch die Windkraftpioniere hoffen auf Einsicht der Verantwortlichen und eine bessere Abgeltung ihres Öko-Stromes.