Obama für einen Tag in Deutschland. | Besuch im KZ. | Dresden. (ap) Die Vorfreude auf den Besuch von Barack Obama ist groß bei den Dresdnern. Doch ob sie ihn überhaupt aus der Nähe sehen werden, ist fraglich. Denn kurz vor dem Eintreffen des US-Präsidenten in Deutschland verwandelt sich die historische Altstadt allmählich in eine Festung. Zudem wurde das Besuchsprogramm in letzter Minute zusammengestrichen, auch wenn der zunächst entfallene Besuch der Frauenkirche wieder auf dem Plan steht.
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Am Donnerstagabend war die Altstadt abgeriegelt. Da traf Obama, von Kairo kommend, in der sächsischen Metropole ein. Am Freitagvormittag will ihn Bundeskanzlerin Angela Merkel dann im angrenzenden Residenzschloss empfangen. Nach einem Gespräch in der legendären Schatzkammer Grünes Gewölbe und einer Pressekonferenz wird Obama die weltberühmte Frauenkirche besichtigen und danach mit Merkel nach Buchenwald bei Weimar weiterreisen, wo sie das ehemalige Konzentrationslager besuchen.
Um den Besuch in der Frauenkirche gab es zum Schluss noch Hickhack: erst vorgesehen, dann gestrichen, dann doch wieder ins Programm genommen. Das Gotteshaus spiegelt auch die deutsch-amerikanische Geschichte wieder: Es wurde bei Bombenangriffen der Alliierten im Februar 1945 zerstört und nach dem Mauerfall auch mit Spenden vieler Amerikaner wiederaufgebaut. Das Bauwerk gilt inzwischen weltweit als Zeichen der Versöhnung.
Die Altstadt Dresdens wird abgeriegelt. Mehrere tausend Polizisten aus dem gesamten Bundesgebiet werden im Einsatz sein.
Damit die Dresdner und Gäste überhaupt etwas vom Präsidenten zu sehen bekommen, plant die Stadt nun, Live-Bilder vom Besuch auf eine Großleinwand außerhalb der Sicherheits-Zone zu übertragen. Erwartet werden zur kurzfristig organisierten "Welcome-Party for Mr. President" auf dem Altmarkt mehrere tausend Menschen.