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Es ist gut, dass das ZDF sich dazu entschlossen hat, "Wetten, dass . . ?" nach dem Rückzug von Moderator Thomas Gottschalk erst einmal eine längere Pause angedeihen zu lassen. Zwar fuhr die letzte Sendung mit dem beliebten TV-Urgestein am Samstag Rekordquoten ein, Gottschalk bog jedoch seine nun wohl definitiv letzte Sendung routiniert herunter. Auch am Ende, als er dann alleine auf der Bühne stand, um seinen wohlvorbereiteten Hut zu nehmen, kam bei dem Routinier keine wahrnehmbare Rührung auf.
Zudem muss man sich schon fragen, wieso das ZDF Moderator Günter Jauch so eine große Bühne gab, wenn dieser schon am nächsten Tag in seiner eigenen Sendung auf RTL dem ZDF eine Absage erteilte, die Sendung zu übernehmen - nur eine weitere Groteske in der schon endlos scheinenden Suche nach einem Nachfolger.
Vermutlich ist die Sache ganz einfach: Man kann "Wetten, dass . . ?" nicht einfach so weiterschreiben wie bisher. Nur den Kopf auszutauschen wird nicht reichen. Die Sendung muss flotter werden, der Talk-Anteil deutlich reduziert und die Wetten dafür zulasten der vermeintlichen Stars in den Vordergrund gespielt werden. Niemand braucht im Jahr 2012 schlecht simultan übersetzte US-Stars, die sich "freuen hier zu sein" und ihr neues Produkt in die Kamera halten. Talk ist im TV und in den Medien generell allgegenwärtig. Die Wetten sind es, die diese Sendung einzigartig machen. Ein neuer Moderator kann daher sinnvoller Weise nur mit einem neuen Konzept kommen.