Schon heuer 20 Millionen Passagiere. | Dividende soll auf 2,50 Euro steigen. | Wien. Der Flughafen Wien-Schwechat wächst schneller als geplant: Schon heuer - und nicht erst 2010 - werden 20 Millionen Passagiere erwartet, die 30-Millionen-Schwelle wird schon 2015 überschritten werden. Wegen des über den ursprünglichen Erwartungen liegenden Verkehrswachstums wird auch der Ausbau forciert: Als Investitionsvolumen für die Jahre 2008 bis 2012 nannte Flughafen Wien-Vorstandschef Herbert Kaufmann am Donnerstag insgesamt knapp 800 Millionen Euro.
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Dritte Piste kostet 208 Millionen Euro
Erstmals ist auch der Bau der dritten Piste in den Investitionsplänen enthalten: Zwischen 2010 und 2012 sind dafür 208 Millionen Euro veranschlagt. "Die Grafik ist vorerst noch zartrosa unterlegt, und nicht rot, wie die anderen Bauvorhaben", betonte Kaufmann, "denn die endgültige Entscheidung über den Baubeginn fällt erst 2009, wenn die Umweltverträglichkeitsprüfung - wir erwarten: positiv - abgeschlossen ist".
Dass die Republik Österreich und die EU-Kommission nun vereinbart haben, für die seit 1999 durchgeführten Ausbauten eine nachträgliche Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) durchzuführen, bringe keine Verzögerung: Man habe alle Auflagen und Gesetze eingehalten, der Terminal "Skylink" gehe planmäßig Anfang 2009 in Betrieb.
Das Wachstum 2007 war getragen vom Ausbau der Nummer-Eins-Position Schwechats als Gateway nach Osteuropa und - mit einem Passagierzuwachs von fast 60 Prozent - den Billigfluglinien, die mittlerweile fast ein Fünftel zum gesamten Fluggastaufkommen in Wien beitragen. Und: "Zwei Millionen Fluggäste mehr, das bedeutet auch über den Daumen 2000 zusätzliche Arbeitsplätze am Standort".
Der Hauptkunde am Flughafen Wien ist weiterhin die Austrian Airlines-Gruppe mit einem Marktanteil von 52,6 (nach 57,0) Prozent. Dahinter folgen Air Berlin und Niki mit zusammen mehr als 12 Prozent. Die deutsche Lufthansa, vor einigen Jahren noch die klare Nummer zwei hinter der AUA , fiel weiter auf 5,3 (5,6) Prozent zurück.
"Alles, was AUA stärkt, ist auch gut für uns"
Die Entwicklung des Flughafens Wien sei weiterhin stark von jener der AUA abhängig. Kaufmann begrüßt daher den Einstieg des saudischen Investors Sheik Mohammed Bin Issa Al Jaber bei der AUA: "Alles was die AUA stärkt, ist auch gut für uns".
Konkurrenz sieht Kaufmann eher von westlichen Flughäfen wie München, Frankfurt oder Zürich als von osteuropäischen ausgehen: "Budapest oder Prag sind bei den Transferpassagieren nicht wirklich die große Konkurrenz, weil sie nicht in der Star Alliance von Lufthansa und AUA vernetzt sind und Transferpassagiere in der Regel innerhalb ihrer Allianz umsteigen", so Kaufmann.
Nach dem "sehr, sehr guten absoluten Rekordjahr 2007" rechnet VIE heuer mit einem Passagierplus von 8 Prozent und damit erneut mit einem Wachstum deutlich über dem europäischen Durchschnitt.
Der Umsatz stieg 2007 um mehr als 12 Prozent auf über 520 Millionen Euro, das operative Ergebnis (Ebit) legte um knapp mehr als 16 Prozent auf etwas über 120 Millionen Euro zu - die Erwartungen der Analysten wurden damit teilweise deutlich übertroffen. Die Dividende soll um 30 Cent auf 2,50 Euro pro Aktie angehoben werden.