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Drogen-Nachrichten

Von István Orbán

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"Moment - Leben heute", am Montag in Radio Ö1 nach den 17-Uhr-Nachrichten, brachte Stimmungs- und Zustandsbilder aus der Drogenszene.

Da war etwa, schlechte Nachricht, zu hören, dass Kokain stark im Vormarsch sei, und dass dessen Konsumenten seltener in die Drogenberatungsstellen kämen als Opiat(= Heroin)-Konsumenten oder Personen, die Probleme mit dem Gesetz haben und weniger mit Drogen - die von der Exekutive erwischten Cannabis-Konsumenten nämlich; bei denen gäbe es auch kein Suchtproblem.

Eine bessere Nachricht war, dass mehr als die Hälfte der in Österreich Substituierten (ehemaligen Heroin-Konsumenten vermutlich) bereits so genannte Retard-Morphine bekommt; eine orale Dosis pro Tag genügt. Die interessante Nachricht war, dass die kreative "Szene" (trotz gegenteiliger Beteuerungen der Pharma-Industrie) sehr bald eine Methode zur intravenösen Verabreichung dieses Mittels gefunden hat, auf diese Weise den gewünschten Effekt mit weniger Ersatzstoff erreicht und den Rest zu Geld machen kann.

Und keine Nachricht war - darüber wurde nämlich nichts gesagt -, welcher Anteil der Drogen-Suchtkranken in Österreich an einer Substitutions- oder sonstigen Therapie teilhaben kann und welche Kriterien es dafür gibt.

Dabei hätte mich das besonders interessiert. Ich bekomme nämlich mit, wie in meinem weiteren Bekanntenkreis eine junge Frau mittlerweile seit Jahren an Drogen zugrunde geht und angeblich trotz mehrerer Versuche bisher scheinbar keinerlei Therapie erhaschen konnte. Sie ist gerade einmal 19.