Gerichtsurteil könnte in USA Blackberry-Verbot bringen. | Österreich ist davon nicht betroffen. | Richmond. Nichtkenner halten Dinge wie den Blackberry oft für sinnlos, für Nutzer ist er mittlerweile jedoch zu einem unentbehrlichen Büro-Ersatz geworden. Alleine in den USA schwören mittlerweile über 4 Millionen Kunden auf den Organiser. Die Blackberry-Funktion leitet E-Mails und andere Daten automatisch - ohne Abruf - an das Endgerät weiter.
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Diesem beliebten Manager-Spielzeug droht nun in den USA ein Verbot. Der Grund dafür ist, dass ein Gericht im US-Staat Virginia einen Vergleich zwischen dem kanadischen Unternehmen Research in Motion (RIM), Betreiber des Blackberry-Maildienstes, und der US-Firma NTP für ungültig erklärt hat.
Verletzte Patentrechte als Streitpunkt
Das ist der vorläufige Endpunkt eines seit mehreren Jahren schwelenden Patentstreits zwischen den beiden Unternehmen.
NTP, das mehrere Patente für drahtlose E-Mail-Dienste besitzt, machte bereits 2002 geltend, dass die von RIM verwendete BlackBerry-Technik seine Patente verletzten und gewann damals vor Gericht. Im März dieses Jahres hieß es, die beiden Unternehmen hätten sich auf einen Vergleich im Wert von 450 Millionen Dollar geeinigt.
450 Millionen-Ausgleich ungültig
RIM wollte nun an der Millionen-Einigung festhalten, NTP erklärte dagegen, die Vereinbarung sei nie fertig gestellt worden. Daraufhin wollte RIM NTP gerichtlich dazu zwingen, die damalige Vereinbarung einzuhalten. Das US-Gericht gab aber nun NTP recht und erklärte den Vergleich für ungültig.
Nach dem Urteil von Richter James Spencer erwarten Analysten, dass RIM nun gezwungen sein könnte, einen Vergleich in der Höhe von einer Milliarde US-Dollar abzuschließen.
Auf der Basis der Entscheidung von 2002 könnte NTP nun einen Stopp für Blackberry-Dienste in den USA beantragen. Auch der Verkauf der Geräte durch RIM müsste eingestellt werden - allein 2004 setzte der Hersteller in den USA über 2 Millionen Blackberry-Handhelds ab.
Blackberry-Nutzer in Österreich können auch weiterhin beruhigt ihre Emails lesen. Nach Auskunft von T-Mobile ist von der Patentstreitigkeit und einem möglichen Blackberry-Verbot nur Nordamerika betroffen. T-Mobile versorgt derzeit 15.000 Blackberry-Kunden in Österreich.