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Auf den Höhen des Küniglbergs tun sich zeitweilig gewaltige Tiefen bezüglich der englischen Sprache auf. Die Olympischen Spiele in Vancouver und auch der Wiener Opernball sind dafür die besten Beispiele. Denn Live-Sendungen sind schlichtweg erbarmungslos. Vor allem mancher Sport-Reporter dürfte der einen oder anderen Englisch-Stunde ferngeblieben sein. Nicht anders sind diese anglistischen Ausrutscher zu erklären, die, wären sie nicht so peinlich, durchaus einen zusätzlichen Unterhaltungsfaktor, also vielleicht einen für den ORF so wichtigen "Mehrwert", liefern.
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ORF-Reporter Rainer Pariasek fragte schon einst den US-amerikanischen Skistar Bode Miller nach dessen Ausfall in Eins-zu-Eins-Englisch-Übersetzung: "Bode, what was?" (Bode, was war?) Miller verkniff sich die gebührende Antwort: "I have eingefädelt."
Dieser Tage in Vancouver wollte ein ORF-Mann in fast geschliffenem Oxford-Englisch die Gefühlslage eines Langlauf-Medaillen-
gewinners erkunden: "What thing is this for you?" (Welches Ding ist das für Sie?) Die Antwort? Der Sportler betete wahrscheinlich schon zum x-ten Mal die gleiche Phrase herunter. Eine konkrete Beantwortung bleib natürlich aus, dafür nicht das freundliche und mitleidige Lächeln.
Aber auch abseits des Sports geraten ORF-Experten bei der geläufigen Fremdsprache ins Straucheln. Moderatorin Claudia Reiterer rutschte beim Opernball auf dem glatten Parkett des Englischen ebenso aus wie Dominik Heinzl im etwas gestotterten Interview mit "Busenwunder" Katie Price. Zumindest er hatte zwei riesige Gründe für eine Ausrede.