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Dubai kehrt Iran den Rücken zu

Von WZ-Korrespondent Arian Faal

Politik

Schlupfloch für Umgehung der Sanktionen schließt sich. | Dubai/Teheran/Wien. Jahrelang war das Emirat Dubai das Schlupfloch für die iranische Wirtschaft, um westliche Sanktionen zu umgehen. Über Mittelsmänner konnten vor allem von Washington auferlegte Strafmaßnahmen umgangen werden. Doch seit Juni - als neue US, EU- und UN-Sanktionen gegen den Iran beschlossen wurden und auch die Vereinigten Arabischen Emirate Druck aus den USA zu spüren bekamen - drückt Dubai bei Iran-Geschäften auf die Bremse.


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Um rund 50 Prozent sei ihr Geschäft eingebrochen, berichten Unternehmer aus dem Iran, die mit Dubai Geschäfte machen im Gespräch mit der "Wiener Zeitung". "Es ist wirklich tragisch und fatal für unser Tagesgeschäft. Die Banken in Dubai erstellen nicht einmal mehr Kreditbesicherungsgarantien oder Letter of Credits (LOCs) für Reislieferungen von Indien über Dubai in die iranische Hafenstadt Bandar-Abbas. Das betrifft nicht nur mich, sondern 26.000 Unternehmen in den Emiraten", erklärt etwa Javad M.

Dass der Atomstreit rund um Irans umstrittene Urananreicherung weitere wirtschaftliche Kreise gezogen hat, bezeugt die rigide US-Strafpolitik gegen Firmen, die sich nicht an die Iran-Sanktionen halten. Wegen Verletzungen von US-Sanktionen gegen Teheran zahlte etwa die Credit Suisse im Dezember 2009 eine Strafe in Höhe von total 536 Millionen Dollar an die US-Regierung und an das Büro des Bezirksstaatsanwalts in New York. Ganz nach dem Gleichnis "Der Freund meines Feindes ist mein Feind" werden Öl- und Rüstungsfirmen, die im Iran investieren, wie Feinde Amerikas behandelt. Auch die heimische OMV musste sich dem US-Druck beugen und hat ihr Iran-Geschäft vorerst auf Eis gelegt.