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Dummheit kommt vor dem Fall

Von Christoph Rella

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Eine kleine Sensation wäre das schon gewesen. Immerhin waren die Kapverden noch nie bei einer Fußball-WM dabei. Dass sie es auch diesmal nicht ins Play-off geschafft haben, haben sich die Kicker aus dem Atlantik selbst zuzuschreiben. Was hat Trainer Lúcio Antunes geritten, just beim alles entscheidenden Spiel gegen Tunesien den gesperrten Innenverteidiger Fernando Varela auf den Rasen laufen zu lassen? Hat er vielleicht geglaubt, die Fifa merkt das nicht? Nun hat er den Salat: Statt sich mit einem 2:0 - die Partie wurde aufgrund des Regelverstoßes 0:3 gewertet - fürs Play-off zu qualifizieren, wird nun Tunesien mit Kamerun ums WM-Ticket ringen.

Dass Kap Verde deswegen nun vor den Sportgerichtshof zieht, ist dagegen dreist - und die Begründung einmalig: Varelas Sperre, die aufgrund einer Roten Karte beim vorangegangenen Spiel gegen Äquatorial-Guinea zustande kam, sei von Haus aus nicht gültig gewesen, argumentiert der Kapverdische Fußballverband. Schuld sei nicht Varela, sondern die Fifa: Sie hätte die Partie, die wegen eines Regelverstoßes - auch Guinea hatte einen nicht berechtigten Spieler eingesetzt! - als 3:0-Sieg für Kap Verde gewertet wurde, als ungültig und damit den Ausschluss ihres Spielers für nichtig erklären müssen.

So geht es ja wohl nicht. Kap Verde macht sich nur lächerlich. Anstatt aus einer Dummheit Guineas Kapital zu schlagen, hat man später gegen Tunesien dieselbe Dummheit begangen. Das war peinlich genug. Jetzt weiß es die ganze Welt.