So manche wissenschaftliche Erkenntnis erzeugt in uns ein simples und eindeutig zustimmendes Kopfnicken. Begleitet von der meist wohligen Bestätigung, sich so etwas in der Art ja selbst auch schon längst gedacht zu haben. Anhand durchaus aufwendiger eigener Feldforschung sozusagen.
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Liebe macht dumm, ist so eine Erkenntnis. Sie liegt jetzt zumindest für Meerschweinchen auch wissenschaftlich bewiesen vor. Und sie verursacht Stress. Als hätten wir es nicht schon geahnt.
Wiener Verhaltensbiologen haben in einer Studie gezeigt, dass Singles ein deutlich besseres räumliches Lern- und Erinnerungsvermögen aufweisen als Paare. Die Einzelgänger - also einzeln gehaltene Tiere - schafften es schneller und besser durch ein Labyrinth zu einem auf sie wartenden Leckerbissen als verpaarte Tiere. Eine mögliche Ursache sehen die Forscher in der geringeren Stressbelastung der allein gehaltenen Tiere. Dafür konnten die Wissenschafter nachweisen, dass als Paare gehaltene Meerschweinchen deutlich höhere Mengen des vom Gehirn produzierten "Liebes- und Glückshormons" Oxytocin aufweisen als einzeln gehaltene Tiere.
Beim Menschen wiederum konnte in internationalen, jedoch keinesfalls objektiven Feldstudien beobachtet werden, dass einzeln gehaltene Exemplare wesentlich schneller und häufiger den Weg zur Koch-Schokolade fanden. Aber die macht ja bekanntlich auch glücklich. Irgendwie.