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Durchbruch: Piloten für den Alitalia-Rettungsplan

Von WZ-Korrespondent Wolf H. Wagner

Wirtschaft

Berlusconi lobt Regierungserfolg. | Florenz. Ein wichtiger Stolperstein auf dem Weg zur Rettung von Alitalia ist beseitigt. Die Verbände der Piloten stimmen dem Sanierungskonzept der Regierung und der Investorengruppe CAI doch zu. Dafür werden weniger Piloten entlassen als geplant.


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Die Verhandlungen zwischen der Compagnia aeria italiana (CAI) und den Gewerkschaften hatten sich lange hingezogen, bis es am Wochenende zum Abschluss kam. Erst hatten die vier großen italienischen Gewerkschaften unterzeichnet, dann endlich - nach einem 15stündigen Verhandlungsmarathon - auch die Piloten. Nicht ohne allerdings noch einige Nachbesserungen zu dem von der CAI und der Regierung vorgelegten Sanierungskonzept zu erreichen.

So werden in der künftigen neuen Alitalia - ein Zusammenschluss der "gesunden" Teile der bisherigen Gesellschaft mit der privaten Air One - 1550 Piloten mit einem Vollzeitarbeitsvertrag fliegen, weitere 140 mit einem Teilzeitvertrag, erklärte der Chef der Pitotenvereinigung Anpac, Fabio Berti, nach den Verhandlungen. 870 Piloten werden die Alitalia allerdings verlassen müssen. Es war ein Abschluss der Vernunft, so Berti.

Für heute, Montag, wird auch die ausstehende Unterschrift der Flugbegleitergewerkschaft erwartet. Regierungschef Silvio Berlusconi beeilte sich, den Erfolg an seine Fahnen zu heften: "Die Opposition hat mit unserem Land gespielt. Um unsere Regierung zu stürzen, haben sie Streiks, den Abbruch der Verhandlungen und sogar den Konkurs der Alitalia in Kauf genommen."

Heimlicher Sieger des ganzen Deals könnte zuletzt die Lufthansa werden: Sie, und nicht Air France/KLM, bekommt wohl günstig einen 20-Prozent-Anteil.