)
Man stelle sich das einmal vor. Da setzt man sich hin, überlegt sich ein Spitzenkonzept für die Festwochen, feilt monatelang daran und gibt seinen Entwurf topmotiviert rechtzeitig zum Ende der Ausschreibungsfrist ab. Dann rechnet man eigentlich damit, dass immerhin abgewartet wird, dass alle Bewerbungen eingelangt sind, bis der Auserwählte bekanntgegeben wird.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 13 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Wenn man das Tempo der österreichischen Post bedenkt, dann könnte das bei der Ausschreibung für die Festwochen-Intendanz zumindest ganz schön knapp gewesen sein. Denn die Frist endete am Samstag und bereits Dienstag Abend stand fest, wer das Rennen gemacht hat. Der Verdacht lag nahe, dass es wohl sogar schon früher festgestanden ist. Nicht schön.
Kulturstadtrat Mailath-Pokorny hat sich auf Nachfrage dagegen verwehrt, dass eine "Fake-Ausschreibung" stattgefunden habe. Und natürlich ist klar, dass man solche Posten nicht bekommt, weil man eifrig Konzepte tippen kann. Und dass man sich sowieso wenig Hoffnungen machen braucht, wenn man nicht sowieso kontaktiert wird. Aber es ist doch eine Frage des Respekts den Bewerbern gegenüber, solche Verdachtsmomente gar nicht erst aufkommen zu lassen. Und letztlich auch den zukünftigen Intendanten gegenüber: Es ist ja nicht notwendig, dass durch so eine Diskussion in den Hintergrund tritt, dass es die Richtigen getroffen hat. Nur weil es irgendwer gnädig hatte.