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Online-Marktplatz Ricardo.at will sich von Ebay abheben. | Wien. Das Internetauktionshaus Ricardo.at feiert heute, Donnerstag, seinen ersten Geburtstag: Vor einem Jahr hat die in Deutschland ansässige Ricardo-Gruppe den österreichischen Online-Marktplatz OneTwoSold übernommen und in Ricardo.at umgewandelt.
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Bis 2012 will man auf dem österreichischen Markt den Break Even erreichen. Ricardo gibt weder Umsatz- noch Ergebniszahlen bekannt, doch dieses Ziel scheint hoch gesteckt, denn die Konkurrenz zu Ebay gleicht dem Kampf von David gegen Goliath. Das zeigt auch die Zahl der verfügbaren Artikel: Knapp 70.000 Angeboten auf Ricardo.at stehen über 25 Millionen auf Ebay.at gegenüber. Zum Vergleich: Auf dem Marktplatz von willhaben.at werden etwa 270.000 Artikel zum Kauf von Händlern und Privaten angeboten.
Neben Ebay gibt es noch Platz, gibt sich Ricardo.at-Chef Burkhard Henn im Gespräch mit der "Wiener Zeitung" optimistisch. Wie groß die Konkurrenz ist, weiß er selbst: Zuvor war Henn fünf Jahre für Ebay tätig. Zudem sei Ricardo.at anders ausgerichtet: "Wir konzentrieren uns auf Österreich sowie auf Raritäten und Sammlerstücke."
Neben der Zusammenarbeit mit dem Dorotheum will Ricardo mit besonderen Auktionen punkten. So wurden etwa Autos des Kabarettisten Roland Düringer über die Plattform an den Mann gebracht.
Einstellgebühren sollen Einnahmen aufmöbeln
Um mehr Artikel anbieten zu können, lässt Ricardo.at neben österreichischen Verkäufern nun auch deutsche und schweizerische zu. Für die meisten Artikel gibt es aber nicht einen einzigen Bieter, wie ein Blick auf die Website zeigt. Wie viele Bieter auf Ricardo.at aktiv sind, will Henn nicht sagen. Insgesamt zähle man 500.000 Mitglieder, davon wurden rund 360.000 von OneTwoSold übernommen.
Durch die niedrigen Provisionen sind die Einnahmen laut Henn "bisher nicht hoch", zudem ist die Website werbefrei. Bis jetzt hat es keine oder sehr niedrige Einstellgebühren gegeben - nun sollen Ricardo-Kunden für ein Angebot ab einem Startpreis von zehn Euro zehn Cent bezahlen.