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E-Card auch als Bürgerkarte

Von Mathias Ziegler

Politik

E-Card ist auch Schlüsselkarte für Verwaltungsdienste. | Zertifizierung ist ab 2006 möglich. | Wien. Eigentlich sollte die E-Card ab Mitte 2005 neben ihrer Funktion als Krankenscheinersatz auch als Bürgerkarte dienen. Dies hat sich allerdings ebenso verzögert wie die Ausgabe der Karte - erst 6,3 Millionen Österreicher erhielten ihre E-Card, 8200 der 11.700 heimischen Ärzte arbeiten mit dem System.


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Gut Ding will eben Weile haben, meint man im Bundeskanzleramt, das für die Bürgerkartenfunktionen im "E-Government"-Bereich zuständig ist. Sprecher Christian Rupp verwies am Donnerstag gegenüber der "Wiener Zeitung" darauf, "dass gerade eben der erste Probelauf für die E-Card als Bürgerkarte startet".

Bei der Gewinn-Messe, die noch bis Samstag im "Messezentrum WienNeu" stattfindet, gibt es die Möglichkeit, die E-Card vom Hauptverband der Sozialversicherungsträger zertifizieren zu lassen. Mit dem per Post zugestellten Pin-Code kann einerseits das umfangreiche Serviceangebot des Hauptverbandes genutzt werden, andererseits "könnten theoretisch alle Dienstleistungen der Verwaltung, bei denen eine Unterschrift nötig ist, online in Anspruch genommen werden", meint Dieter Holzweber vom Hauptverband.

Bankomatkarte oder TU-Ausweis

Derzeit seien Meldebestätigung, Strafregisterauszug oder Steuererklärung elektronisch abrufbar. "Einzelne Gemeinden in Österreich haben aber schon etliche andere Funktionen freigeschaltet", so Rupp. In den kommenden Monaten soll das Bürgerkarten-Angebot sukzessive erweitert werden. "Ab 2006 kann man in allen Außenstellen eine Zertifizierung bestellen", erklärt Holzweber. Diese ermögliche dann auch Einblick in das persönliche Beitragskonto, das Auskunft über Versicherungszeiten oder Pensionsjahre gibt.

Die E-Card ist aber nicht die einzige Möglichkeit, um die elektronische Verwaltung zu nutzen. "Schon seit etwa einem Jahr kann man seine Bankomatkarte dafür freischalten lassen", sagt Rupp. Auch die neuen Studentenausweise der TU Wien haben laut Rupp eine Bürgerkartenfunktion.

Für den Hausgebrauch braucht man allerdings zusätzlich zum Code auch ein eigenes Lesegerät für die jeweilige Bürgerkarte. Im Fachhandel ist es ab 27,95 Euro erhältlich. "Wer seine Bankomatkarte direkt bei uns freischalten lässt, erhält eine Gutschrift über 10 Euro und kann sich auch gleich die Funktionsweise genau erklären lassen", heißt es aus der Zentrale von Media Markt.

Keine heiklen Daten

Auch wenn die E-Card erlaubt, viele Daten im System des Hauptverbandes einzusehen, so enthält der Chip selbst bis jetzt kaum Infomationen. Holzweber: "Auf der E-Card sind standardmäßig neben eventueller Rezeptgebührenbefreiung nur Name und Versicherungsnummer gespeichert - die ja auch vorne drauf stehen." Für die Sicherung freiwilliger Notfalldaten fehle derzeit noch die rechtliche Grundlage.