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"e-LISA" im Cyberland

Von Beatrix Neiss

Politik

Die gemeinsame Marketing- und Vertriebsfirma von sechs heimischen Schulbuchverlagen heißt e-LISA. Harald Knill, Geschäftsführer des dynamischen Unternehmens, skizzierte gegenüber der "Wiener Zeitung" warum e-LISA etwas Besonderes für die österreichische Lehrerschaft darstellt.


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"Die cash-cow von e-LISA ist das Schulbuch in seiner üblichen Form", beginnt Harald Knill. Die übliche Form ist der lange Weg von der so genannten Approbation, also Zulassung im Ministerium, bis zu den langwierigen Preisverhandlungen. Gerade bei den Preisverhandlungen werden marktwirtschaftliche Kriterien schon seit Jahren in den Vordergrund gestellt. Kein Schulbuch darf eine gewisse Preisobergrenze überschreiten. Den Zuschlag bekommt derjenige Verlag, dessen Bücher das Preisfestsetzungsverfahren positiv bestehen.

Aber es ändern sich auch die Zeiten für das Schulbuch. Das so genannte Liebkind für e-LISA ist das Internet und seine Anwendungsformen für den Unterricht. "Wir stellen didaktisch aufgearbeitetes, aktuelles Material aus dem Internet der Lehrerschaft zur Verfügung" erklärt Knill den Unterschied zum normalen Informationsmaterial. Per Newsletter bekommt das interessierte Klientel eine monatliche Inhaltsangabe zugeschickt, wonach die LehrerInnen ihr Fachmaterial für einen Gegenstand bzw. ein konkretes Schulbuch - bereits didaktisch aufgearbeitet - auswählen können. Damit erklärt sich die Leistungsfähigkeit von e-LISA-Online.

"Wir unterscheiden uns durch die exakte didaktische Aufbearbeitung aller Informationen wesentlich von anderen Serviceeinrichtungen", betont Knill und weist darauf hin, dass zur Zeit Geschäftsmodelle für die gesamte Schulbuchaktion erarbeitet werden.

SchülerInnen und LehrerInnen sollen sich in Zukunft - im Portal der Verlage - ihre Texte und Inhalte durch einmalige Registrierung holen können. "Der Testlauf beginnt mit dem nächsten Schuljahr. Sicherlich ist die langfristige Umsetzung eine Geldfrage", gibt Knill auch den Wermutstropfen preis.

Dabei wäre die erfolgreiche Realisierung, nach Einschätzung von e-LISA, ein EU-weites, konkurrenzloses Verlagsmodell. Online boomt zur Zeit der Trainings- und Seminarbereich. Die Lehrerschaft paukt vor allem in den Ferien für die "didaktisierten" Internet-Kurse. Allein letzten Sommer buchten rund 1.500 LehrerInnen fast 13.000 Kursmodule bei e-LISA, die sie aus eigener Tasche bezahlten. Kursmodule dauern zwischen 4 Stunden und sieben Tagen. "Wir werden unser Kind, den Online-Experimentierkasten, weiterhin in unbekannte Gegenden der didaktischen Möglichkeiten schicken" resümiert der "Vater" von e-LISA, Harald Knill. Nur eines kann e-LISA noch nicht: Das Schulbuch ersetzen.

Infos: http://www.e-lisa.at