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Internet-Shop der Republik soll im Jänner in Betrieb gehen. | Umfasst alles von der Schultafel bis zum Feuerlöscher. | Wien. Seit 2001 wird der gesamte Einkauf der Ministerien in der Bundesbeschaffungsgesellschaft (BBG) gebündelt. Ziel dieser Bündelung war, durch höhere Einkaufsvolumina bessere Preise zu erzielen und dadurch Steuergeld zu sparen. Das sei auch gelungen, sagt BBG-Geschäftsführer Andreas Nemec: "Die BBG hilft der Verwaltung, 70 Millionen Euro pro Jahr zu sparen. Das entspricht rund 11 Prozent des gesamten Einkaufsvolumens." Nun soll der nächste Schritt folgen: die Einkaufsprozesse durch die Ressorts sollen mittels Internet vereinfacht werden.
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Dazu wird die BBG im Jänner einen Webshop starten. Wie bei Amazon oder E-Bay können dann die Beamten aus Katalogen von mehr als 300 Lieferanten alles auswählen, was die öffentliche Hand benötigt - von Bleistiften über Büromöbel bis hin zu Schultafeln oder Feuerlöscher.
Dabei werden von der Plattform automatisch alle vergaberechtlichen Auflagen erfüllt und alle Genehmigungen organisiert. Darüber hinaus gibt es auch einen regionalen Filter: "Über die Postleitzahl stellen wir sicher, dass bei der Bestellung einer Tafel für eine Tiroler Schule zuerst regionale Anbieter aufgelistet werden", sagt Ernst Nonhoff, Generaldirektor von IBM Österreich. IBM hat den Webshop in Zusammenarbeit mit dem deutschen Unternehmen Healy Hudson entwickelt.
Noch mehr sparen
Wieviel zusätzliches Steuergeld durch den neuen Webshop eingespart werden kann, lässt sich noch nicht genau beziffern. In einem Feldversuch wurden innerhalb von 10 Monaten bei 25.000 Bestellungen insgesamt Einsparungen von rund 900.000 Euro erzielt. Je mehr Bestellungen getätigt werden, umso höher fällt der Einsparungseffekt aus. Derzeit ist die Zahl der Unternehmen, die über den E-Shop an die Ministerien liefern, begrenzt. "Wir mussten aufgrund des Vergaberechtes für alle Beschaffungen Ausschreibungen durchführen. Um mehr Auswahl zu haben, haben wir bis zu drei Unternehmen pro Ware aufgenommen", so Nemec. Im nächsten Jahr sei allerdings eine Gesetzesreform geplant: durch diese soll ein sogenanntes "dynamisches Beschaffungssystem" möglich werden. Dabei werden nur mehr gewisse Kriterien für ein Produkt festgelegt. Wer diese Kriterien erfüllt, kann aktiv in den E-Shop einsteigen und somit auch die Republik beliefern.
Auch Länder und Gemeinden sollen in weiterer Folge ihre Einkäufe über den E-Shop tätigen. Mit den neun Bundesländern gibt es bereits diesbezügliche Verträge, ebenso wie mit den Landeshauptstädten und einigen Gemeinden.