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EADS kürzt Produktion

Von WZ Online

Wirtschaft

Der europäische Luftfahrt- und Rüstungskonzern EADS sieht sich durch die Wirtschaftskrise zu Produktionskürzungen gezwungen, will aber deshalb zunächst keine Arbeitsplätze streichen. Die schwierigen Marktbedingungen machten sich im Geschäftskundenbereich bemerkbar, sagte der Chef der Airbus-Muttergesellschaft, Louis Gallois, am Samstag am Rande der Sicherheitskonferenz in München.


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Die Verteidigungssparte werde dagegen nicht beeinträchtigt. Charakteristisch sei, dass es derzeit an Klarheit mangle.

"Wir werden unsere Produktionspläne anpassen müssen", sagte Gallois wörtlich. Zu diesem Zeitpunkt seien aber noch keine Auswirkungen auf die Belegschaft zu erkennen. Angesichts der Wirtschaftskrise sind weltweit bei vielen Unternehmen insgesamt Hunderttausende Stellen gestrichen worden. Anders als der US-Erzrivale Boeing hatte EADS bereits ein Programm zum Job-Abbau angeschoben, als die Wirtschafskrise voll durchschlug.

Airbus hatte unlängst Pläne für eine Produktionssteigerung bei kleineren Flugzeugen auf Eis gelegt und sich zu einer Produktionskürzung bereiterklärt, sollten die Bedingungen dies erfordern. Nun verschärfte sich die Lage offenbar weiter: Am Freitag erklärte EADS, dass Kunden im Jänner mehr Aufträge annulliert als abgeschlossen hätten. Dem Verkauf von vier Flugzeugen an Turkish Airlines stünden zwölf Stornierungen einer oder mehrerer Fluggesellschaften gegenüber. Damit stehen also acht Maschinen weniger in den Auftragsbüchern von Airbus. Boeing erging es ähnlich.

Gallois zufolge will Airbus in diesem Jahr 18 Großraumflugzeuge der Serie A380 produzieren. Im vergangenen Jahr waren es zwölf A380. Mit Blick auf den verspäteten Militärtransporter A400M sagte Gallois, der Konzern habe seine Kapazitäten über- und die Schwierigkeiten unterschätzt. Gallois bekräftigte, den Kunden Überbrückungslösungen anzubieten. Auch müsse den Kunden ein neuer Zeitplan vorgelegt werden, den EADS erfüllen könne.